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Übernimmt Hamburg die Führungsrolle bei den Tarifauseinandersetzungen?

Nicht nur reden, sondern auch kämpfen!

Hamburg.

Das gute Wetter trügt. Die Stimmung ist gespannt. Die Arbeit der Streikposten ist nicht zu unterschätzen und unsere Aktionen zeigen insgesamt ihre Wirkung. Deshalb war heute eigentlich mal wieder ein ganz normaler aber auch spannender Streiktag. Die Streikenden beobachten die weitere Entwicklung der Tarifauseinandersetzung aufmerksam, bleiben aber gelassen und kampfbereit. Gedanklich beschäftigen sie sich mit möglichen Aktionen zur Fußball-Weltmeisterschaft. Rolf Thiel, Chef der Streikleitung: „Es gibt auch gute Nachrichten. Die Fronten brechen auf. Gestern sprachen sich Bürgermeister Ole von Beust (CDU) sowie

Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes (GdP, Ver.di und GEW) für ein schnelles Ende des seit zwölf Wochen tobenden Arbeitskampfes aus. In einem eineinhalbstündigen Gespräch mit elf Gewerkschaftsvertretern im Rathaus, u.a mit GdP-Landeschef André Bunkowsky, kündigte der 1. Bürgermeister an, er werde sich bei den Ministerpräsidenten der anderen Länder schnell für einen Kompromiss in der Tarifauseinandersetzung einsetzen. Außerdem sprach er sich klar für den Erhalt eines Flächentarifvertrags aus. Damit ist Ole von Beust nach Jürgen Rüttgers (CDU) der zweite Landeschef, der eine schnelle Einigung fordert. Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen hatte bereits am Montag eine zügige Fortsetzung der Tarifverhandlungen gefordert.


Eine Abordnung unserer Kolleginnen und Kollegen aus Niedersachsen sprach den Streikenden in Hamburg ihre Solidarität aus und lobten insbesondere die engagierte Gewerkschaftsarbeit der Streikleitung. Gemeinsam aß man die „Streikäpfel aus Niedersachsen“, genoss die Gemeinsamkeiten und tauschte intensiv Informationen aus. Auch wenn einige es nicht wahrhaben wollen, die Streikbewegung der Hamburger GdP steht wie eine „Eins“. Wir werden deshalb aber noch lange nicht leichtsinnig.


"Streikäpfel aus Niedersachsen". Die Presse ist immer dabei. Berichtet wird aber oft anders.

Anders bei der Geschäftsleitung im Landesbetrieb Verkehr, hier liegen offensichtlich die Nerven blank. Wie ist es sonst zu erklären, dass Medienvertreter des NDR und des Spiegel von der Presseabteilung des LBV als unerwünscht angesehen wurden. Ich frage mich nur, was die Geschäftsleitung der Öffentlichkeit verheimlichen will. Das sich die Vorgänge stapeln, Arbeit nicht erledigt wird, sich die Beschwerden häufen und Warteplätze mittlerweile unter den Kunden verkauft werden, dürfte kein Geheimnis mehr sein. Selbst Medienvertreter, die die Streikposten interviewten, bekamen das wundersame Auftreten mit. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Verhalten der Geschäftsleitung seine Wirkung in der Berichterstattung haben wird.

Verwunderung kommt bei den Streikenden auf, dass sich der BdK, der aus der Tarifunion rausgeflogen ist, sich insgesamt für bessere Tarifabschlüsse einsetzt aber sonst nichts tut. Schade, dass sich der BdK nicht an den Streikmaßnahmen beteiligen konnte, denn einsetzen ist ja grundsätzlich nicht schlecht, nur das Durchsetzen von Tarifforderungen würde ich gern noch einmal von den Verantwortlichen erklärt bekommen! - Ich lerne ja gern dazu!“




Hamburgs Streikleitung mit unserem Gast aus Niedersachsen.

Für weitere Information steht die Streikleitung jeder Zeit zur Verfügung (Rolf Thiel, 0177-3424583 oder Sylvia Silvester 0163/6137632).


Die Landesstreikleitung Hamburg, den 03.05.2006
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