Zum Inhalt wechseln

GdP vor Ort am WSPR 4 in Cuxhaven

Aus Anlass der aktuellen Sparbeschlüsse des Senats, nach denen unter anderem das WSPR 4 in Cuxhaven geschlossen werden soll, hat sich der Fachbereichsvorstand kurzfristig entschlossen, die Kollegen an der Dienststelle zu besuchen.

Laut einer Meldung der Pressestelle des Senates sollen durch die Aufgabe des Revieres in der Elbmündung 39 Stellen eingespart werden, die derzeit von den Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen gemeinsam finanziert werden. Die wasserschutzpolizeilichen Aufgaben sollen neu konzipiert werden und die Bestreifung der Elbe soll zukünftig nur noch von Hamburg aus erfolgen, angeblich ohne Sicherheitsverluste für den Hamburger Hafen und die Elbe.
 
Vor Ort erwarteten uns zahlreiche Kollegen der Tag- und Nachtschicht, die von diesem Beschluss des Senates überrascht und schwer enttäuscht wurden. Sie haben erst aus der Presse von den Sparvorhaben erfahren, die offenbar weder mit der Dienststellenleitung noch mit der Hamburger WSP-Führung abgestimmt worden waren.
Keine Aussage wurde bisher darüber getroffen, was mit den derzeit 43 Hamburger Beamten dieser Dienststelle zukünftig passieren soll. Viele besitzen Wohneigentum in der näheren Umgebung und haben hier ihren Lebensmittelpunkt mit Familie und Freunden. Der lange Anfahrtsweg zu einer anderen Hamburger WSP-Dienststelle könnte Ihnen nicht zugemutet werden. Warum auch, das WSPR 4 wurde doch gerade
erst vor eineinhalb Jahren für viel Geld in neue, gut ausgestattete Räumlichkeiten verlegt. Die Dienststelle wurde zum Beginn des Jahres mit mehreren Beamten aus Hamburg verstärkt und sogar die „Zwangsversetzten“ hatten sich gut eingelebt und in die Schichten eingefügt. Jetzt stehen alle vor einer ungewissen Zukunft.

 
Ungeklärt ist auch die Frage, wie die Zuständigkeiten auf der Elbe zukünftig geregelt werden sollen. Der Elbe-Vertrag gilt zunächst weiterhin. Doch von Hamburg aus kann der Bereich nicht bestreift werden, da die Anfahrtswege und Fahrzeiten zu lang sind. Die „Bürgermeister Brauer“ ist außerdem das einzige Küstenstreifenboot, dass in der Deutschen Bucht für alle Notfälle rund um die Uhr besetzt und einsatzbereit ist. Von Hamburg aus könnten diese Einsätze nicht mehr wahrgenommen werden.
Auch die Sicherheit und Leichtigkeit des Seeschiffsverkehrs in Richtung Hamburger Hafen könne nicht mehr gewärhleistet werden. So kam es in der Vergangenheit immer wieder vor, dass Seeschiffe über Seefunk nicht ansprechbar waren, da die Besatzung alkoholisiert war. Von Cuxhaven aus konnten diese Schiffe schnell aus dem Verkehr gezogen werden. Auf dem weiteren Weg bis nach Hamburg hätte manches
Schiffsunglück passieren können. Wollen wir diese Gefahr zukünftig in Kauf nehmen?
Und wenn man den Kraftstoffverbrauch der Küstenstreifenboote - wenn sie die ganze Elbe in einer Schicht bestreifen sollten, müssten sie mit voller Drehzahl fahren - ins Verhältnis mit den relativ geringen monatlichen Mietkosten des WSPR 4 vergleicht, bleibt von dem erhofften Einsparpotential nichts mehr übrig.

Insofern scheinen diese Sparbeschlüsse im dunklen Kämmerlein notdürftig als Alternative für die eigentlich geplanten Zusammenlegungen von Schutzpolizeirevieren in Hamburg zusammengeschustert zu sein, ohne vorher den nötigen Sachverstand aus der betroffenen Fachbehörde eingeholt zu haben. Bei Revierzusammenlegungen hätte man mit starkem Protest der betroffenen Bevölkerung rechnen müssen. Die WSP ist ja nur ein kleiner Haufen und Cuxhaven weit weg von Hamburg. Die werden sich schon nicht großartig dagegen wehren.
Aber nicht mit uns!!!
Der GdP-Fachbereich WSP wird weiterhin engagiert für den Erhalt des WSPR 4 in Cuxhaven kämpfen
This link is for the Robots and should not be seen.