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Castor-Einsatz 2011

Forderungen an den Brandenburger Innenminister

Potsdam.

Der diesjährige Castor-Einsatz ist Geschichte, er war der längste und einer der anstrengendsten und gefährlichsten Einsätze, den die Kollegen im Wendland je erlebt haben.

Ca. 20.000 Polizeibeamte aus dem gesamten Bundesgebiet, darunter über 400 Brandenburger Polizisten, waren 6 Tage lang im Dauereinsatz. Dabei wurden
über 130 Polizeibeamte verletzt, davon 2 Brandenburger Kollegen.

Trotz eines aufwendig erarbeiteten Kräftemanagementsystems durch die Gesamteinsatzleitung wurden die geplanten Einsatzzeiten vielfach überschritten.

Wegen fehlender Ablöseeinheiten blieben die eingesetzten Kolleginnen und Kollegen teilweise über 20 Stunden im Einsatz. Mindestruhezeiten wurden nicht eingehalten, teilweise konnten die Kollegen nur 5 Stunden ruhen bis sie wieder in den Einsatz gebracht wurden.

Auch die Unterbringung der Einsatzkräfte war problematisch. Es wurde festgestellt, dass die vereinbarten Mindeststandards nicht eingehalten wurden.
Teilweise mussten sich bis zu 10 Kolleginnen und Kollegen ein Zimmer teilen, was aufgrund der Einsatzlänge nicht zumutbar war. Wegen zu geringer Regenerationszeiten und der Schwere des Einsatzes führte dies zu einer erheblichen Belastung der Kolleginnen und Kollegen.

Trotz der widrigen Umstände haben unserer Kolleginnen und Kollegen mit hoher Motivation und hohem Engagement zum Erfolg des Einsatzes beigetragen.

In einem Schreiben an den Innenminister Dr. Woidke haben die Gewerkschaft der Polizei sowie der Polizei-Hauptpersonalrat eindringlich gebeten, die beschriebenen Probleme beim diesjährigen Castor-Einsatz im Rahmen der Innenministerkonferenz auszuwerten und darauf hinzuwirken, dass Brandenburger Polizisten zu derartigen Einsätzen nur noch entsendet werden, wenn alle Mindeststandards der Versorgung, Unterbringung und der Einsatz- und Ruhezeiten eingehalten werden. Dies gebietet aus unserer Sicht die Fürsorgepflicht des Dienstherrn.

Darüber hinaus baten wir Innenminister Woidke, dass die Unterstellungszeiten 1:1 als Dienstzeiten anerkannt werden und die entstandene Mehrarbeit finanziell vergütet wird.

Euer GdP-Team
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