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Erschreckende Denkmuster des Innenministers

Presseerklärung

Potsdam.

Was Innenminister Schönbohm in seinem Interview gegenüber dem Tagesspiegel zu Ursachen der grausamen Ereignisse in Brieskow-Finkenheerd gesagt hat, ist - vorsichtig ausgedrückt- unfassbar.

Die Ursachen der schrecklichen 9-fachen Kindestötung in der erzwungenen Proletarisierung durch die SED-Diktatur zu sehen, ist durch keine seriösen Prüfungen oder Forschungen gedeckt. Schönbohm bedient damit lediglich alle Klischees von verwahrlosten und gewaltbereiten Ossis.

Auch im Westen gibt es grausame Morde, Kindestötungen, Missbrauch von Kindern und gewalttätige rechtsradikale Straftaten. Und auch im Westen gibt es Menschen, die wegschauen, statt Zivilcourage zu zeigen.

Andreas Schuster, GdP-Landesbezirksvorsitzender:
      Ich habe mit Innenminister Schönbohm oft Streitgespräche geführt. Das Niveau, auf das er sich hier begeben hat, ist mir neu. Man kann eine Wertediskussion nicht an der Eigentumsfrage festmachen. Es ist sehr überraschend, dass ein christdemokratischer Innenminister vergisst, dass es nicht nur materielle Werte gibt.
      Vielleicht sollte der stellvertretende Ministerpräsident eines ostdeutschen Bundeslandes die Ursachen von Gewalt und Kriminalität auch in einer
      20 %igen Arbeitslosigkeit, in der Perspektivlosigkeit der Jugend und in zunehmender Altersarmut suchen.
      Meine Kolleginnen und Kollegen, deren Biographie fast ausschließlich in der DDR begonnen hat, sind empört über die Aussage ihres Innenministers. Das ist unterste Schublade politischer Diskussion und bedient höchstens Stammtischparolen im Westen.

Wertediskussion ja; aber nicht so!
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