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Innenminister Ulbig verkennt noch immer die Warnzeichen

GdP: Landesbedienstete sind scheinbar nur Zahlen

Kesselsdorf:.

Die Arbeitsbelastung steigt und mit ihr auch dramatisch der Krankenstand in der sächsischen Polizei. Der Anteil der erkrankten Polizeibediensteten hat im Freistaat Sachsen mittlerweile die 10 Prozent erreicht. In der freien Wirtschaft und auch in anderen Geschäftsbereichen der sächsischen Staatsverwaltung wäre dies ein dramatisches Zeichen.

„In anderen Bereichen wird bereits ab einem weit geringeren Anteil an erkrankten Beschäftigten mit zielgerichteten Maßnahmen (z. B. mit einem Gesundheitsmanagement) diesem alarmierenden Trend erfolgreich entgegen gewirkt“, so der GdP-Landesvorsitzende Hagen Husgen. Weiter mahnt er an, dass es für eine qualitative und quantitative Aufgabenerfüllung entscheidend sei, in welchem Gesundheitszustand sich die Belegschaft befinde.

Aber in der Polizei scheint diese Erkenntnis noch nicht zu bestehen. Während sich Innenminister Markus Ulbig im Bild-Interview in dieser Woche entspannt äußert, steigt die Zahl seiner Polizeibediensteten, welche aufgrund der (Arbeits-)Überbelastung und Burnout in den Krankstand gehen, weiter dramatisch an.

„Wir müssen das Thema ernst nehmen [… und] Führungskräfte müssen lernen, wie sie mit Mitarbeitern in solchen Fällen umgehen“, äußerte der Dienstherr in Persona, während in den Polizeidirektionen die Lage brennt. Als wäre das ein Problem der Kollegen in den Dienststellen. Seit Jahren verweist die GdP mit ihren Studien zur Situation und dem Betriebsklima auf die schlechte Stimmung und den Zustand in der Polizei. Doch vom Ministerium gibt es keine zufriedenstellende Antwort oder Reaktion.

Bereits seit Jahren sind die Themen Gesundheit, Krankenstand und Gesundheitsmanagement auch ein Schwerpunkt bei den Personalräten der Polizeidienststellen.
„Aufgrund des Stellenabbaus sind weniger Kollegen im Dienst als noch in den vergangenen Jahren. Wenn dann noch die Kriminalitätsentwicklung und der Krankenstand zunehmen, ist es an der Zeit, das Personal vor dieser Entwicklung zu schützen. Denn so verteilt sich ständig mehr Arbeit auf das stetig geringer werdende Personal“, so Husgen weiter.

Einen viel versprechenden Ausspruch gab es dennoch seitens Ulbig: „Wir werden die geplante Überprüfung der Reform auf nächstes Jahr vorziehen.“ Zu hoffen bleibt nur, dass man sich dabei die Lage nicht schönredet, sondern die richtigen Entscheidungen trifft. Wir als GdP sind dabei gern behilflich.
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