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Landesvorstandssitzung der GdP Sachsen

G7 - Gipfel 2022

"Außen hui, innen pfui?"

Dresden.

Die GdP Sachsen fordert einen angemessenen Ausgleich für den wenig gelungenen Einsatzverlauf während des Gipfels!

Auf der heute stattgefundenen Landesvorstandssitzung nahm selbstverständlich der Einsatz G7-Gipfel in Elmau einen großen zeitlichen Rahmen ein. Schon während des Einsatzes erreichte die GdP Sachsen eine Reihe von Beschwerden unserer Kolleginnen und Kollegen. Einige davon hatten einen direkten Vergleich zum G7-Gipfel 2015. Auch dort gab es das ein oder andere kleine Problem, was im Zusammenhang mit einem solch immensen Einsatz wohl kaum zu verhindern ist. Was jedoch hinter den Kulissen in diesem Jahr passierte, kann man durchaus als katastrophal bezeichnen.

Bereits bei Ankunft der Kräfte entschuldigte sich der Verbindungsbeamte (immerhin Polizeidirektor) für diesen Gipfel und dessen polizeiliche Vorbereitung. So hätte jedoch zumindest die Freizeit der Bediensteten, unter der atemberaubenden Kulisse, die Bedingungen wett machen und für Ausgleich sorgen können, doch weit gefehlt.

Was unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort erfahren haben, war eine teils überhebliche Führung und Gleichgültigkeit. Probleme, wie dem (Un)Wetter völlig schutzlos ausgeliefert zu sein, interessierte kaum - getreu dem Grundsatz: „Man müsse auch mal die Zähne zusammenbeißen“.

Bei durchschnittlich 18 Stunden Diensten mit bestenfalls 4-6 Stunden Ruhezeit kann man kaum von Erholung sprechen. Wenn man diese Ruhephase dann noch zu zweit in einem 1,40 Meter Bett verbringen muss, ist von Erholung keine Rede. Alles Bitten und Argumentieren eines Abteilungsführers halfen nichts. Stattdessen wurden den Einsatzkräften 25 % Anrechnung auf die Arbeitszeit geschrieben, was aber mit Blick auf diese Rahmenbedingungen als Abspeisung bezeichnet werden kann.

Unter den teils widrigen Bedingungen, von denen wir nur die Spitze des Eisberges in unserem gestrigen Video aufgezeigt haben, haben alle Polizeibediensteten in jeglicher Hinsicht vollen Einsatz gezeigt, was nicht zuletzt zu einem erfolgreichen Gipfel für die Teilnehmer führte. Jetzt heißt es, auch seitens der polizeilichen Führung, Stärke zu zeigen, sich für ihre Kolleginnen und Kollegen einzusetzen und die notwendige Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen.

100 % Einsatz verdient 100 % Einsatz.

Die GdP Sachsen wird mit eingesetzten Kräften ins Gespräch kommen und den Einsatz kritisch auswerten. Bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt deutet sich eine Forderung der GdP Sachsen an:

„Die Dienstzeit der Kolleginnen und Kollegen sollte unabhängig von den tatsächlichen Einsatzzeiten auf Grund der fehlenden Erholungsmöglichkeiten mit 100 Prozent geschrieben werden. Ferner empfehlen wir dem Staatsministerium des Innern, eine Sonderurlaubsregelung anlog des G 20 Gipfels mit 2 Tagen zu ermöglichen“ so Landesvorsitzender Jan Krumlovsky.

„Die Probleme aus der Vergangenheit kann man nicht mehr lösen. Umso wichtiger ist, anzuerkennen, dass trotz dieser Umstände hervorragende Arbeit geleistet wurde. Einsatzbereitschaft ist keine Einbahnstraße. Die polizeiliche Führung muss sich für ihre Einsatzkräfte einsetzen, um ihnen die Wertschätzung zu zeigen, die ihnen zusteht“, so Jan Krumlovsky weiter.

Der Gipfel ist zu Ende und unsere Kolleginnen und Kollegen haben die Heimreise angetreten. Nicht wenige von ihnen erschöpft, müde und mit Bauchgrummeln. Einige leider sogar im Krankenhaus.

Die GdP Sachsen freut es sehr, dass sich die G7 unter würdigen Umständen treffen konnten, um die derzeitige wahrlich schwierige Weltlage störungsfrei besprechen zu können. Von hervorragender Vorbereitung, geschätzte Frau Faeser, kann man nach derzeitiger Meinung der GdP Sachsen jedoch keineswegs gesprochen werden.
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