Tarifverhandlungen gehen in die zweite Runde - Gewerkschaften erwarten erstes Angebot
Die Gewinnung und Bindung von Fachkräften hängt stark von der Bezahlung ab. Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wechseln ohne zu zögern von einer Landesverwaltung in die Bundesverwaltung, wenn sie dort besser bezahlt werden. Einmal über den Rhein vom LKA zum BKA; kein Problem für flexible Kolleginnen und Kollegen. Hauptsache das Entgelt stimmt.
Der Fachausschuss Tarif hat die Ministerpräsidentin angeschrieben und sie aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass die Angleichung an die Bezahlung erfolgt und die Eingruppierungsstrukturen verbessert werden. Hier ein Auszug aus dem Schreiben:
„Wir sehen die Chance, aber auch die Notwendigkeit, bei den anstehenden Tarifverhandlungen eine Angleichung der Eingruppierungsstrukturen zwischen Entgeltordnung Bund, Kommunen und Länder vorzunehmen. Eine Entzerrung der Entgeltgruppe 9 und eine durchgehende Erfahrungsstufe 6 für die Entgeltgruppen 9 bis 15 sowie eine stufengleiche Höhergruppierung wären eine gute Perspektive für unsere hoch qualifizierten und motivierten Beschäftigten in den höheren Entgeltgruppen. Dadurch könnte aus unserer Sicht eine Bindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die Polizei erfolgen und auch die Gewinnung von neuem qualifiziertem Personal verbessert werden. Um die Attraktivität einer Beschäftigung in den Landesverwaltungen zu stärken und die Konkurrenz zwischen den Behörden des öffentlichen Dienstes zu minimieren, bitten wir Sie, sich in der Tarifrunde 2017 für Verbesserungen in der Eingruppierungsstruktur, angelehnt an Bund und Kommune, stark zu machen.“
René Klemmer, Vorsitzender FA Tarif: „Wir erwarten, dass sich bei der Verhandlungsrunde heute und morgen etwas tut. Wenn nicht, machen wir Theater und zwar laut und deutlich. Die Warnstreiktaschen sind bereits gepackt und warten auf ihren Einsatz.“