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Bundesstatistik zeigt: Kriminalität in Deutschland steigt an

Kopelke: Mehr Sicherheit nur durch stark ausgestattete Sicherheitsbehörden

Der GdP-Chef im Deutschlandfunk-Interview

Foto: Andreas Gruhl/stock.adobe.com
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Berlin.

Besorgt zeigt sich die Gewerkschaft der Polizei (GdP) anlässlich der am Dienstag vorgestellten Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2023. Die Gewerkschaft fordert angesichts steigender Fallzahlen der Gesamtkriminalität, insbesondere der Gewalt- und Eigentumskriminalität, ein schnelles und konsequentes Handeln aller politisch Verantwortlichen.

„Die Regierungskoalition will mehr Fortschritt, Freiheit und Gerechtigkeit. In der Inneren Sicherheit spürt man davon wenig. Die angespannte Sicherheitslage und die Kriminalitätsentwicklung zeigen, dass unverzüglich in mehr Personal, mehr Befugnisse und schnellere digitale Abläufe investiert werden muss. Die Menschen in Deutschland wollen mehr Sicherheit, sie bekommen derzeit weniger“, mahnte der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke am Dienstag in Leipzig.

Kopelke zufolge sind auch die Landesregierungen in der Pflicht, ihre Sicherheitsbehörden schnellstmöglich kraftvoll zu stärken. Er forderte die Finanzminister und Innenminister auf, ein gemeinsames „Investitionspaket Sicherheit“ zu entwickeln. Als nicht hinnehmbar, bezeichnete der GdP-Chef die erneute Steigerung der Gewalt gegenüber polizeilichen Einsatzkräften. Das Gewaltpotenzial in der Gesellschaft habe spürbar zugenommen. „Angriffe auf Helfende müssen unmittelbar und hart bestraft werden.“

Kopelke weiter: „Die Zunahme der Gewaltkriminalität mit mehr jungen Tatverdächtigen, einem gestiegenen Anteil nicht-deutscher Tatverdächtiger und erheblich mehr Wohnungseinbruchdiebstählen verdeutlicht, dass der Kampf um Wohlstand begonnen hat und das Recht des Stärkeren populärer wird.“ Sicherheit sei ein Grundrecht, das allen Menschen in Deutschland zustehe. Die Bundesregierung und der Deutsche Bundestag müssten beim Thema Sicherheit zusammenarbeiten und schnell mehr Ressourcen freisetzen. „Wir brauchen mehr Geld für Prävention, eine schnellere Strafverfolgung und moderne, wirkungsstarke Sicherheitsbehörden“, unterstrich er. Nicht zuletzt werde die Bundesrepublik durch fundamentalistischen Terror, Krieg in der Welt, Cyberangriffe, Desinformationskampagnen sowie extremistische Gruppierungen akut bedroht. Demgegenüber müssten alle Sicherheitsbehörden zügig zukunftsfest handlungsfähig werden.

Auf der anderen Seite sei, vor allem mit Blick auf die Zunahme von Gewalttaten mit Höchstständen bei Kindern und Jugendlichen, eine funktionierende Prävention „ein absolutes Muss“. „Für die Polizei ist die Gefahrenabwehr die Königsdisziplin. Unsere Kolleginnen und Kollegen erleben jedoch täglich, dass sie keine Zeit für präventive Maßnahmen bekommen und kein Geld für benötigte Projekte bereitsteht“, betonte der Gewerkschafter. Neben der persönlichen Ansprache müssten Anti-Gewalt-Kampagnen forciert werden. Diese müssten insbesondere auch das Führen von Messern thematisieren. „Auf unseren Straßen braucht niemand ein Messer zur Verteidigung tragen“, hob Kopelke hervor.

Der GdP-Bundesvorsitzende würdigte unterdessen die gestiegene Aufklärungsquote. Die Kolleginnen und Kollegen hätten wie in den Jahren zuvor hervorragende Arbeit geleistet. Aus Sicht der GdP müsse jedoch künftig mehr und nachhaltig in die Nachwuchsgewinnung und das Halten von Polizeibeschäftigten durch bessere Arbeitsbedingungen investiert werden. Die Menschen in den Sicherheitsbehörden seien, so Kopelke, der Schlüssel für eine bürgernahe erfolgreiche Polizeiarbeit.
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