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Bester Besucherzuspruch seit 2001

10.000 zur Maifeier im DFG

Saarbrücken.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund Saar freut sich am 1. Mai über einen Besucherzuwachs bei der zentralen Maifeier in Saarbrücken. Insgesamt über 10.000 Menschen fanden im Laufe des Nachmittags bei sommerlichen Temperaturen den Weg in den Deutsch-Französischen Garten, wo der DGB Saar wieder eine gelungene Mischung aus "Protest und Fest" auf die Beine stellte.

Für die Demonstration vom Saarbrücker Schloss in den DFG bestätigte die Polizei 1.800 Teilnehmer und damit mehr als im Vorjahr. An der gewerkschaftspolitischen Kundgebung mit Eugen Roth (Vorsitzender DSGB Saar)und Ulrich Küppers (Landesbezirksvorsitzender IGBCE Rheinland-Pfalz/Saarland) nahmen rund 4.000 Menschen teil (Stand der Polizei-Zählung um 12:15 Uhr).

Das Maifest in Saarbrücken war eine von 450 DGB-Veranstaltungen zum 1. Mai 2007. Unter dem Motto "Du hast mehr verdient! Mehr Respekt. Soziale
Gerechtigkeit. Gute Arbeit" beteiligten sich allein bis 13:30 Uhr bundesweit insgesamt weit über eine halbe Million Menschen.

In ihren engagierten Reden kritisierten Roth und Küppers die Rente mit 67 und forderten mehr Flexibilität und Innovationsbereitschaft von den Unternehmern. Der IGBCE-Landesbezirksvorsitzende Ulrich Küppers betitelte BDA und BDI als "Bund depressiver Arbeitgeber und Industrieller" und bezeichnete die Arbeitgeber als "Klageweiber und tibetanische Bettelmönche, die sich darin erschöpfen, das Land und seine ArbeitnehmerInnen schlecht zu reden." Seinen GewerkschaftskollegInnen von Ver.di versprach Küppers in der Auseinandersetzung mit der Telekom die uneingeschränkte solidarische
Unterstützung gegen eine drohende Einkommensminderung um 28 Prozent: "Wir kommen, wenn ihr uns ruft, um eure berechtigten Ansprüche gegenüber diesem
Konzern durchzusetzen!" Küppers sprach sich für einen gesetzlichen Mindestlohn als "untere Haltelinie bei den Löhnen" aus. Küppers wörtlich: "Mini-, Midi-Jobs oder Leiharbeit, das kann nicht die Zukunft des Wirtschafts- und Lebensstandortes Deutschland sein." Beim Thema Bergbau formulierte Küppers deutliche Kritik an der saarländischen Landesregierung, die in den vergangenen Monaten "gegen die Mehrheitsmeinung der eigenen Bevölkerung das Ende des Steinkohlenbergbaus" gefordert und damit "die Vernichtung von Tausenden Arbeitsplätzen" propagiert habe.

DGB-Saar-Chef Eugen Roth sagte, er könne nicht erkennen, warum die Landesregierung eine mögliche Einmalzahlung von 100 Millionen Euro nach
Auslaufen des Bergbaus im Jahre 2018 als Erfolg feiere, während über den Bergbau jährlich rund eine Milliarde ins Land fließe. Die notwendige
energetische Umwandlung des Industriestandortes Saarland bezeichnete er als "Herkules-Aufgabe", zu deren Bewältigung Gewerkschaften, Betriebs- und
Personalräte einbezogen werden müssten. Der DGB-Landesvorsitzende warnte vor einem Rückbau von Mitbestimmung und Tarifautonomie. In diesem Zusammenhang forderte Roth die saarländische Landesregierung auf, nicht ständig an der Mitbestimmung zu rütteln, die sich bewährt und wesentlichen Anteil an der Existenz des Saarlandes habe: "Wir wollen nicht Saargebiet, wir wollen das Saarland sein", so Eugen Roth wörtlich. Bei den Diskussionen um einen gesetzlichen Mindestlohn solle das Saarland sich an seinem Umland und vor allem an Luxemburg orientieren, welches die
höchsten Mindestlöhne habe (1.500 Euro monatlich für Ungelernte, 1.800 Euro monatlich für Gelernte mit durchschnittlicher Qualifikation).
Zur Bekämpfung der verfestigten Langzeitarbeitslosigkeit schlug Roth denEinstieg in einen "dauerhaft geförderten öffentlichen Beschäftigungssektor"
vor. Diese Idee eines so genannten "dritten Arbeitsmarktes" werde von der evangelischen wie der katholischen Kirche unterstützt und müsse dringend
umgesetzt werden, sagte Roth.Roth forderte die Anwesenden auf, den Mitgliedertrend bei den Gewerkschaften endgültig umzukehren: "Es gibt mehr Mäuse, wenn mehr (Menschen) Mitglieder werden!"

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Kontakt:

DGB Saar
Pressestelle
- Thomas Schulz -
Fritz-Dobisch-Str. 5
D-66111 Saarbrücken

Fax: 0049(0)681-4000120
Tel.: 0049(0)681-4000123
Mobil: 0049(0)151-14274847
eMail: thomas.schulz@dgb.de

www.dgb-saar.de



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