Zum Inhalt wechseln

„Die Bürgerschaft muss der Geschichtsverdrehung der Rechten entgegentreten!“

Kundgebung gegen die Nazis und für eine demokratische Gesellschaft

Dessau.

Das Bündnis gegen Rechtsextremismus ruft zum couragierten Widerstand in vielfältigsten Formen auf. Wir erwarten, dass diese Zivilcourage auch von der im Auftrag der Demokratie arbeitenden Polizei unterstützt wird. Wir wollen nicht, dass die Neonazis ihre Ideologie weiter verbreiten können.

AUFRUF

„Die Bürgerschaft muss der Geschichtsverdrehung der Rechten entgegentreten!“ (Bundestagspräsident W. Thierse)

An die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Dessau, an die Stadträte, an die Stadtverwaltung, an die Polizei, an die Mitglieder der Parteien, Gewerkschaften, Vereine und Kirchen!

Die fast vollständige Zerstörung Dessaus am 7.März 1945 gibt jährlich Anlass, der Toten zu gedenken. Dieser Tag bedeutete faktisch das Ende des von Nazi-Deutschland ausgegangenen Eroberungs- und Vernichtungskrieges hier in Dessau.

Im April 1945 befreiten die Alliierten Dessau.
Rechtsextremistische Kameradschaften und die mit ihnen verbundenen Parteien nutzen diese Gedenktage, um einen deutschen Opfermythos in der Bevölkerung zu verbreiten.
Sie verharmlosen damit nicht nur die Verbrechen der Nazizeit, sondern missbrauchen die persönliche Trauer der Menschen für die Verbreitung ihrer Demagogie.
Dessauer Neonazis waren kürzlich in Magdeburg und Dresden nicht zum ersten mal bei den berüchtigten Aufmärschen aktiv.
Zum 12.März, fünf Tage nach dem Nachdenken über die Zerstörung Dessaus, haben sie nun mit Hilfe bundesweit agierender Nazis auch eine Demonstration durch unsere Stadt angemeldet.
Alle, die einer demokratisch orientierten Gesellschaft jeder undemokratischen den Vorzug geben, müssen sich überlegen, wie wir uns diesem Ansinnen der Nazis in den Weg stellen können. Macht euch Gedanken, schließt euch zusammen. Lieber EINEN Tag im Jahr aktiv mitgestalten, als irgendwann erkennen zu müssen, dass man sich leider damals, als noch Gegenwehr möglich war, rausgehalten hat.
Die Bestrebungen der Neonazis sind so eindeutig und laut wie nie zuvor. Und das leider mit wachsendem Widerhall in der Bevölkerung.
Zu den Zielen der Nazis gehört die Abschaffung der bürgerlich-demokratischen Freiheiten, ja, die Abschaffung der Demokratie selbst.
Sie wollen wie die Nazis vor 80 Jahren ein völkisches Deutschland.
Sie propagieren Antisemitismus und Rassenhass.
Sie wollen alles „Nichtarische" verdrängen.
Sie wollen die Grenzen des heutigen Deutschlands in Richtung Osten verschieben.
Sie sind aggressiv in ihren Absichten, in ihrer Argumentation und in ihren Aktionen.
Die Verharmlosung rechter und rechtsextremistischer Bestrebungen und Straftaten in den vergangenen Jahren trägt jetzt Früchte. Die Geschehnisse in Dresden und im Sächsischen Landtag zeigen uns das in aller Deutlichkeit.

Niemand, niemand, der (bei aller Kritikwürdigkeit der heutigen Gesellschaft) ohne jeden Zweifel lieber in unserer Gesellschaft als in einer Nazidiktatur leben will, darf zu den Aktivitäten der Nazis schweigen. Im Dessauer Bündnis gegen Rechtsextremismus arbeiten Bürgerinnen und Bürger zusammen, die aus unterschiedlichsten politischen, religiösen oder humanen Motiven etwas gegen Nationalismus, Rassenhass und Antisemitismus, und für Demokratie und Menschenrechte tun wollen.

Das Bündnis gegen Rechtsextremismus ruft zum couragierten Widerstand in vielfältigsten Formen auf.
Wir erwarten, dass diese Zivilcourage auch von der im Auftrag der Demokratie arbeitenden Polizei unterstützt wird.
Wir wollen nicht, dass die Neonazis ihre Ideologie weiter verbreiten können.
Kundgebung gegen die Nazis und für eine demokratische Gesellschaft
Treffpunkt: 12. März, 11 Uhr am Anhaltischen Theater

V.i.S.d.P.: Bündnis gegen Rechtsextremismus, Grenzstr. 5, 06849 Dessau
This link is for the Robots and should not be seen.