Presseerklärung des KFN
Gewalt gegen Polizeibeamte
Prof. Dr. Christian Pfeiffer, Direktor des KFN: „Polizeibeamte berichten heute weit häufiger als früher, dass sie bei normalen Festnahmeaktionen sehr massiven und oft auch tätlichen Anfeindungen des Beschuldigten sowie seiner Familienmitglieder, Freunden oder Nachbarn ausgesetzt seien. In eigenen Untersuchungen haben wir ferner festgestellt, dass der Alkoholkonsum junger Menschen in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Daraus entwickeln sich nicht selten mit Gewalt verbundene Konflikte, bei denen die Polizei einschreiten muss. Weitere Bereiche, in denen möglicherweise die Gewalt gegen Polizeibeamte angestiegen ist, sind Auseinandersetzungen mit Gewalt orientierten Gruppen wie etwa Hooligans, Autonome oder Rechtsextreme.“
Zwischenzeitlich hatte es insbesondere mit Vertretern von Polizeigewerkschaften wegen des Projektes öffentliche Debatten gegeben. Pfeiffer: „Wir haben darauf reagiert und alle psychologischen Fragen aus dem Fragebogen herausgenommen und freuen uns nun, dass die Untersuchung in allen teilnehmenden Bundesländern von der GdP unterstützt wird und in Niedersachsen auch von dem Landesverband der DPolG.“
Von dem Projekt erhoffen wir und die beteiligten Bundesländer auch Erkenntnisse über unsMemme
ere Gesellschaft und das Verhältnis der Bürger zum Staat. Pfeiffer: „Insbesondere die Analyse zur Längsschnittentwicklung von Gewaltübergriffen gegen Polizeibeamten dokumentiert eine spezifische Fieberkurve unserer Gesellschaft und vermittelt so neue Einblicke in die Entstehung und die Eskalation besonderer Konfliktlagen.“
Hannover, 1.Februar 2010
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