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Fachtagung „Einsatz“

Hannover:.

Dienstkleidung, Castor, Einsatzbelastung, Familienfreundlichkeit – dies sind exponierte Themen der Niedersächsischen Polizei, die alle Beschäftigten betreffen, ihren Alltag bestimmen und die nach klugen Konzepten verlangen. Dies bestätigte die Fachtagung am 12.10.2011, zeigte aber auch, dass gute Ansätze und der Wille, vernünftige Lösungen zu finden, auf Akzeptanz und zunehmendes Verständnis der Betroffenen stoßen.

Dietmar Schilff betonte in seiner Begrüßung, dass die zunehmende Unzufriedenheit der Kolleginnen und Kollegen mit der Einsatzbelastung und daraus resultierenden gesundheitlichen und familiären Problemen ernst genommen werden muss. Sein Wunsch war es, miteinander Lösungen zu suchen, indem Betroffenen und Entscheider den Dialog führen und im gegenseitigen Verständnis die Situation für alle verbessern.
Er stellte aber auch klar, dass nicht nur die Quantität den Alltag bestimme, sondern, dass Einsatz auch immer Gefahr im Einsatz beinhalte und die Beamten/-innen vermehrt mit aggressiven Angriffen zu tun haben. An dieser Stelle erinnerte er an die beiden Kollegen Andreas Wilkending und Jörg Lorkowski, die vor genau 20 Jahren mit dem Motiv „allgemeiner Hass auf die Polizei“ erschossen wurden.

Der Vortrag von Andreas Lanz vom LZN zum Thema Dienstkleidung, in dem er die Abläufe von Entwicklung und Vertrieb notwendiger Bekleidung darstellte, provozierte zahlreiche kritische Nachfragen. So wurde festgestellt, dass im bestehenden Verfahrensablauf viele Forderungen der Nutzergruppen weder eine Umsetzung erfahren noch deren ursprüngliche Intention überhaupt bis in eine Entscheidungsebene vordringen. Als Beispiele wurden hier unter anderem die Anschaffung von praxistauglichen Schuhen oder auch Winterschuhen genannt. Der Landespolizeidirektor Uwe Lührig erklärte hierzu, alle Botschaften in das LPPBK zu transportieren und dort Lösungen zu suchen

Teilzeitarbeit ist nicht nur ein Frauenthema, sondern betrifft alle. Diese klare Feststellung stellte Carsten Rose, Innenministerium Niedersachsen, seinen Ausführungen zu Demographischen Entwicklung und zur Teilzeit in der Polizei voran. Der Bedarf müsse erkannt und ernst genommen werden und entsprechende Konzepte geschaffen werden, die die Arbeit der Polizei optimieren, gleichzeitig aber die Realisierung von Betreuung – sei es der Kinder oder aber auch zunehmend der Eltern – ermöglichen. Auch nach seiner Einschätzung wird deren Umsetzung zukünftig ein bestimmender Faktor bei der Entscheidung für den Polizeiberuf sein.

Die Einsatzbelastung und insbesondere deren – nicht auch zuletzt gesundheitliche - Folgen stellte Bernd Deutschmann, PI Cuxhaven/Wesermarsch, sehr anschaulich dar. Seine wichtigste Botschaft war, dass alle Bereiche extrem – wenn auch unterschiedlich – belastet sind. Dies dürfe aber, so sein Appell nicht dazu führen, dass es zu internen Diskussionen darüber komme, wer länger und häufiger eingesetzt wird, und ein Gegeneinander stattfindet.

Allen Teilnehmern der Fachtagung war der letzte Castoreinsatz noch in präsenter Erinnerung, so dass mit Spannung die Ausführungen von Matthias Oltersdorf, PVP der PD Lüneburg, zum Planungsstand des möglicherweise in diesem Jahr stattfindenden Transportes verfolgt wurden. Unter dem Stichwort „Castor 2011- Ver- und Entsorgung geregelt?“ stellte er besondere Konzepte vor, die ohne vorherige Begrenzung durch Ideensammlung in unterschiedlichen – auch polizeifremden – Bereichen erarbeitet wurden. Insbesondere wie die von ihm angesprochenen Notfallpakete zur Entsorgung aussehen und sich bewehren werden, wird sich zeigen. Oltersdorf ließ keinen Zweifel daran, dass alles getan wird, damit alle eingesetzten Kolleginnen und Kollegen unter würdigen Bedingungen den Einsatz durchführen können.

Moderiert wurde die Fachtagung durch die Vorsitzenden der Fachausschüsse Schutzpolizei, Michael Stieg, und Bereitschaftspolizei, Dieter Käufer.













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