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Pressemitteilung vom 29.05.2013

29 verletzte Polizeibeamtinnen und -beamte im Zusammenhang mit Fußballspielen an nur einem Wochenende!

Braunschweig/Hannover.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Niedersachsen und die JUNGE GRUPPE (GdP) verurteilen das Verhalten dieser „Fans“ aufs schärfste und fordern weitere Konsequenzen von Seiten der verantwortlichen Vereine sowie des DFB und der DFL.

Am Freitag hatte die GdP in einer Pressemeldung nachdrücklich zu „friedlichen Veranstaltungen zum Pfingstwochenende“ ermahnt. „Egal ob Fußballspiele, Demonstrationen oder Volksfeste: Gewalt darf keine Rolle spielen“, verlangte der GdP-Landesvorsitzende Dietmar Schilff.

Tatsächlich aber kam es am Samstag in Hannover nach dem Spiel Hannover 96 gegen Fortuna Düsseldorf zu Ausschreitungen zwischen randalierenden „Fans“ der - jetzt in die zweite Bundesliga abgestiegenen - Fortuna und der Polizei. Dabei wurden Polizeibeamte u. a. mit Steinen und Flaschen beworfen. Neun Kolleginnen und Kollegen wurden verletzt, davon zwei so schwer, dass sie nicht mehr dienstfähig sind. Auch zwei Polizeipferde, die mit Straßenschildern angegangen wurden, sind vorübergehend nicht mehr einsetzbar.1

Nach dem Spiel am Sonntag in Braunschweig haben mehrere hundert teilweise stark angetrunkene Straftäter in der Braunschweiger Innenstadt randaliert und gingen dabei u. a. mit Stühlen, Tischen und Biergläsern auf die eingesetzten Polizeibeamten los. Dabei wurden 20 Kolleginnen und Kollegen zum Teil schwer verletzt und erlitten u. a. einen Handbruch.2 4 „Damit legt sich ein dunkler Schatten über den sonst erfreulichen Aufstieg von Eintracht Braunschweig in die erste Bundesliga. Eine Fortsetzung der gewaltsamen Begleitumstände ist völlig inakzeptabel! Das trifft selbstverständlich auch auf alle anderen Fußballspiele zu,“ stellt der Landesvorsitzende Schilff fest.

Es kann doch nicht sein, dass sich „Sportveranstaltungen“ zu den gefährlichsten Polizeieinsatzlagen für unsere Kolleginnen und Kollegen entwickeln. Dabei ist es egal, wie viele verletzte Polizeibeamte es gibt, jeder einzelne ist einer zu viel,“ sagt Kevin Komolka, Landesjugendvorsitzender der GdP.

Neben Stadionverboten und Geldstrafen für die Fans, die eigentlich kaum zur Gewaltminimierung beitragen, muss auch weiterhin geprüft werden, ob durch Spielverbote das Problem grundlegend in den Griff zu bekommen ist. . Denn laut Koordinationsstelle Fanprojekte bei der Deutschen Sportjugend (KOS) „[...] ist die Verhängung von (bundesweiten) Stadionverboten und die damit einhergehende Ausgrenzung eines Individuums aus dem Sozialisationsraum Stadion kein geeignetes pädagogisches Mittel, um den vielfältigen Ursachen für Gewalt im Fußball zu begegnen.3

Uns als Jugendorganisation der Gewerkschaft der Polizei ist jede Maßnahme recht, die unsere Kolleginnen und Kollegen schützt und sie sicher aus den Einsätzen nach Hause zu ihren Familien kommen lässt,“ betont Komolka und setzt eindringlich fort: „Es muss jedem klar sein, wovon wir hier reden, es geht nicht um Polizeibeamte, es geht darum, dass Menschen(!) jedes Wochenende ihre Gesundheit und teilweise ihr Leben dafür aufs Spiel setzten, dass Fußball gespielt werden kann. Dieses krasse Missverhältnis ist es, was man sich mal durch den Kopf gehen lassen muss!“

Die GdP und die JUNGE GRUPPE (GdP) Niedersachsen wünschen allen verletzten Kolleginnen und Kollegen gute Besserung und schnelle Genesung!

1 Vgl. Pressemitteilung der Polizeidirektion Hannover: http://www.presseportal.de/print/2475135-pol-h-mehrere-festnahmen-bei-fussballeinsatz.html?type=polizei

2 Vgl. Verein Keine Gewalt gegen Polizisten e.V.: http://kggp.de/Blogosphere/galerie/2013/05/20/braunschweig-nds-zwanzig-polizisten-bei-schweren-ubergriffen-durch-randalierer-verletzt/

3 Koordinationsstelle Fanprojekte bei der Deutschen Sportjugend (KOS): http://www.kos-fanprojekte.de/index.php?id=umgang-mit-bw-stadionverboten

4 Vgl. Pressemitteilung der Polizeidirektion Braunschweig: http://www.presseportal.de/print/2475417-pol-bs-verletzte-und-sachschaeden-nach-angriffen-gegenueber-polizei.html?type=polizei

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