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Zwischenruf

Die Medien im Blick: Jetzt mal ernsthaft!

Polizeiliche Themen erfordern grundsätzlich eine ernsthafte Auseinandersetzung.

Bei zahlreichen Radio- und Fernseh-Interviews (NDR-TV, Sat1, Deutschlandfunk, NDR Radio Niedersachsen, Radio 21, Radio Hannover und einige mehr) nahm Dietmar Schilff Ende März und Anfang April beispielsweise zur Kriminalstatistik, zu den Arbeitsbedingungen bei der Polizei und zu Liegenschaften des Landes kritisch Stellung. Dies galt ebenso für zahlreiche Print- und Online-Medien (unter anderem Focus, Die Welt, Handelsblatt, ran.de, Die Zeit sowie HAZ, Neue Presse und Neue Braunschweiger). Ähnliche Stellungnahmen konnten Schilffs Stellvertreter Jörg Mildahn (Weser-Kurier, HAZ, Radio 21) und Klaus Dierker (Neue Osnabrücker Zeitung) sowie Anja Surkau als neue Landesfrauenvorsitzende gegenüber ihrer heimatlichen Nordwest-Zeitung abgeben.

Doch - man glaubt es kaum - polizeiliche Themen können manchmal sogar amüsant aufbereitet werden. Zumindest am 1. April eines jeden Jahres, da die Medien dies am Tag der Aprilscherze bisweilen sehr gerne sehen. Mit einigen erstaunlichen Meldungen schickten sie ihre Leserinnen und Leser in den April: Der niedersächsische Ministerpräsident kündigte wegen leerer Kassen das Porto für E-Mails an und der hiesige DGB erwog eine Umbenennung seines Landesbezirks in „Der wahre Norden und Sachsen-Anhalt“. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung erstellte sogar eine kurze bundesweite Liste mit als besonders lustig eingeschätzten Texten. Darunter fand sich auch unser augenzwinkernder Vorschlag, in Peine-Mitte ein gemeinsames Stadion von Hannover 96 und Eintracht Braunschweig bauen zu lassen, weil es dann für beide Klubs nur noch Heimspiele und somit keine Probleme mehr mit (randalierenden) Auswärtsfans gebe.

Leider ging es am 6. April beim Niedersachsen-Derby tatsächlich weit weniger humorvoll zur Sache. Und auch die GdP äußerte sich erneut gewohnt ernst zu den Vorkommnissen anlässlich des Duells; zahlreiche Medien (unter anderem das Magazin „Panorama“) berichteten.
Rasch stellte sich also wieder jener Alltag ein, der oft leider nicht besonders witzig für Polizistinnen und Polizisten ist. Der Humor in der politischen und Pressearbeit muss demnach also wohl warten, bis er am 1. April kommenden Jahres auch medial wieder eine Verwendung findet, um das eine oder andere ernsthafte Thema ein bisschen zu entkrampfen.

Christian Hoffmann
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