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BG ZPD

8. Bezirksseniorentag mit packenden Themen

Hannover.

Am 10. September 2014 trafen sich 45 Ruheständler im Konferenzraum der Bundespolizei in der Möckernstraße 30, Hannover, um am 8. Bezirksseniorentag der GdP-Bezirksgruppe (BG) Zentrale Polizeidirektion (ZPD) teilzunehmen.


Eine interessierte Zuhörerschaft folgt den Beiträgen beim 8. Bezirksseniorentag der BG ZPD.
Fotos (7): Rudi Refinger

Die Veranstaltung wurde wie gewohnt vom Seniorenvorsitzenden der BG, Manfred Forreiter, geplant und durch interessante Themen zu einem abwechslungsreichen Tag gestaltet. Nach anfänglichen technischen Schwierigkeiten verzögerte sich der Beginn um eine halbe Stunde, so dass es auch weit angereisten Mitgliedern aus Emden noch möglich war, zur Begrüßung durch den Vorsitzenden anwesend zu sein. Zur Verdeutlichung sei erwähnt, dass auch ehemalige Kollegen der Wasserschutzpolizeidienststellen aus der Küstenregion zur GdP BG ZPD gehören.



Peter Tiffert, Manfred Forreiter und Johannes Grabbe

Nach der Begrüßung stellte Manfred Forreiter den Tagesablauf vor und begrüßte Peter Tiffert, der den im Urlaub befindlichen Vorsitzenden der BG ZPD, Frank Jürges, vertrat. Er ließ Grüße des Vorsitzenden übermitteln und wünschte der Veranstaltung einen harmonischen Verlauf.

Seniorengerechtigkeit“ und demografischer Wandel

In Anlehnung an den Bezirksseniorentag 2013 wurde das Thema „Seniorengerechtigkeit und demografischer Wandel“ ausgeweitet und durch den Referenten Johannes Grabbe, Gewerkschaftssekretär im DGB-Bezirk Niedersachsen - Bremen - Sachsen-Anhalt, Landesbüro Niedersachsen, aus verschiedenen Betrachtungsansätzen anschaulich erläutert. Es wurde deutlich gemacht, dass für die Erklärung des demografischen Wandels die Erkenntnisse aus politischer, soziologischer, medizinischer und gesellschaftsgeografischer Sicht zusammen nachvollziehbare Erklärungsansätze liefern. Es handelt sich um eine interdisziplinäre Forschungsarbeit, die die erhobenen Statistiken und Zahlen als valide Grundlage für Prognosen und Tendenzen zulässt. Kollege Grabbe erläuterte, dass politische Entscheidungen auf erhobenen Daten beruhen, sofern sie seriös entstanden sind. Politiker nutzen aber Statistiken häufig für ihre persönliche Auslegung der Dinge, um ihre Entscheidungen zu rechtfertigen und um ihre Wählerklientel zu bedienen. Als sichere Erkenntnis gelte allerdings, dass es innerhalb Deutschlands, bedingt durch Arbeitsplatzangebote, starke Wanderungsbewegungen gibt, die regional zu demografischen Veränderungen führen. Auch durch die gegenwärtig unsichere politische Lage im Nahen Osten wird ein permanenter Zustrom von Einwanderern in den kommenden Jahren erwartet. Klar ist, dass der demografische Wandel kein Naturgesetz ist, sondern dass ein steter Wechsel zwischen Lebensqualität und mobiler Veränderung die Gesellschaft prägt.



Johannes Grabbe (DGB)

Bei der Frage nach der Generationengerechtigkeit wird deutlich, dass verschiedene Medien einen „Krieg der Generationen“ heraufbeschwören, um damit Verteilungsungerechtigkeiten publik zu machen. Bei allen politischen Maßnahmen, die den Anschein erwecken, dass nur Senioren begünstigt werden sollen, wird die nächste Generation bedauert, die diese Last zu tragen habe.

Berechtigt oder unberechtigt? Nicht ganz. In Deutschland liegt die Verteilung des Volksvermögens tendenziell schief. In den vergangenen 10 Jahren verteilte sich das Vermögen weiter nach oben und nahm dem unteren Bevölkerungsdrittel noch mehr ab. Daraus wird dann eine Tendenz abgeleitet, die dem demografischen Wandel Brisanz verschaffen soll, da sehr viele junge Menschen sich in diesem Bevölkerungsteil befinden, weil sie sich noch in der Aufbauphase ihres Lebens, ihrer Familie und ihres Berufs befinden.

Rente mit 67

Abschließend wurde über die Rente mit 67 diskutiert, und es blieben viele Fragen offen, da unterschiedliche Auffassungen und Erkenntnisse keine dauerhaft festen Ziele zulassen. Ein Wandel ist immer in Bewegung und großgesellschaftliche Ereignisse, die nicht vorhersehbar sind, verändern den Erkenntnisstand schlagartig und führen zu kurzfristigem Umdenken. Johannes Grabbe stellte die Thematik sehr engagiert dar und lieferte viele Denkansätze.

Einzelthemen und Bericht vom Landesseniorenvorstand

Nach der Mittagspause gab Manfred Forreiter zu diversen Themen des täglichen Lebens Hinweise, wie z.B. Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr, Auflösung der Landesversorgungsrücklage und Bearbeitungsgebühren für Bankkredite.

Er berichtete über das Treffen des Landesseniorenvorstands mit dem Sozial-Staatssekretär Jörg Röhmann und wies auf einen kommenden Service der Telekom hin. Künftig sollen die Postboten ihre Zustellungen dort persönlich den Empfängern übergeben, wo der Verdacht besteht, dass Alleinlebende möglicherweise Betreuung brauchen. Das Konzept soll unter dem Slogan „Postpersönlich“ installiert werden und soll dazu beitragen, die Einsamkeit älterer Menschen zu mildern.


Leben in einer Zeit des Wandels“

Weiter berichtete Koll. Forreiter über einen Vortrag von Frau Dr. h.c. Lehr, die sich Gedanken zum „Leben in einer Zeit des Wandels“ machte. Sie stellte die Lebensgewohnheiten der frühen Vergangenheit mit der Gegenwart in einen Vergleich und führte diese an Beispielen aus Haushalt, Büroarbeit, Technik, Mobilität und neuen Medien auf. Fazit aus dem Vergleich: Da die Umlaufzeiten in allen Lebensbereichen ständig kürzer werden, werden auch ältere Mitmenschen gezwungen, sich diesem Tempo anzupassen und ständig neu zu lernen. Die Verantwortung für sich selbst verlangt stets hohe geistige Flexibilität. Sie ist demnach nicht nur lästig, sondern hilft, sein Leben so lange wie möglich selbst zu gestalten.


Ehrenamtliches Engagement von Senioren

Auch das Ehrenamt kam an diesem Tag nicht zu kurz. Wer sich fit fühlt und sich sozial engagieren möchte, sollte die Möglichkeit suchen, bei kommunalen oder anderen Einrichtungen ein Ehrenamt wahrzunehmen. Hier gibt es viele Möglichkeiten, seiner beruflichen oder privaten Herkunft entsprechend, Aufgaben zu übernehmen, die anderen Mitmenschen hilfreich sein können. Ansprechpartner sind direkt die Kommunen oder die örtlich ansässigen karitativen Einrichtungen. Da die Gesellschaft auf das Miteinander der Generationen angewiesen ist, braucht sie erfahrene Personen, die ihr Lebenswissen an Jüngere weitergeben. Der Kontakt zwischen Alt und Jung in Vereinen, Schulen und anderen Einrichtungen ist das Bindeglied einer funktionierenden Sozialgemeinschaft.


GdP-Seniorenreisen

Nach diesen informativen Ausführungen berichtete der stellvertretende Landesseniorenvorsitzende Rudi Refinger über den Verlauf der GdP-Seniorenreisen der letzten Jahre. Die Erläuterungen aus der Portugalreise 2013 wurden so spannend dargeboten, dass der ein oder andere Teilnehmer sich den Termin für die geplante Griechenlandreise in 2015 notierte. Sie ist für die Zeit vom 13. bis 22. Mai 2015 geplant und führt zu bedeutenden Städten und Ausgrabungsorten des Landes. Mit Start in Athen führt die Reise zum Kanal von Korinth und dann nach Norden zum Olymp, Dion und den makedonischen Ausgrabungen von Pella und Vergina. Hier wird man mit der Person Alexanders des Großen vertraut gemacht und erhält im Museum von Pella einen umfangreichen Überblick über diese Zeitepoche. Ende November wird die Reise in „Deutsche Polizei“ vorgestellt und Anmeldungen ermöglicht.


Erbrecht

Darüber hinaus gab Rudi Refinger einen Hinweis zum Erbrecht. Da ihm ein akuter Fall von Erbstreitigkeiten übermittelt wurde, erinnerte er an die Hinterlegung aktueller Testamente oder „Letzte Willenserklärungen“, da damit sowohl dem noch lebenden Erblasser als auch den Erben viel Streit und Unbill erspart werden kann.

Die Veranstaltung war wieder eine runde Sache und die Teilnehmer freuen sich auf den letzten Tag der Sommerferien im Jahr 2015. Dann heißt es wieder: Einladung zum 9. Bezirksseniorentag mit weiteren interessanten Themen und Wiedersehen mit alten Kollegen.

Reinhard Temme

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