Frauenfahrenfort
Fahrt nach Hamburg
Frauengruppe vor der David-Wache. Foto: Ute Bösch
Zu Fuß ging es nun bei Tageslicht über den Kiez, wie er seine ehemalige Dienststelle immer wieder liebevoll nannte. Ob Hamburger Berg, Talstraße, Große Freiheit oder die Reeperbahn selbst, überall gab es Geschichten oder Geschichte zur Stadt. Gerd, selbst über zehn Jahre Diensterfahrung auf der Davidwache, beschrieb uns einen doch eher untypischen Dienstbetrieb eben aus einem ganz besonderen Stadtteil der Millionenstadt.
Nach beeindruckenden zwei Stunden kehrten wir endlich in die besagte Davidwache ein. Wie auf dem Foto zu sehen, handelt es sich hier um einen schnuckeligen Altbau über drei Etagen, der sogar die Kriegszeit unbeschadet überstanden haben soll. Also eine Liegenschaft, wie es sie bei uns auch noch ähnlich gibt. In den kleinen Räumen versehen neun Kolleginnen und Kollegen pro Schicht ihren Dienst - und wenn es Nacht wird oder an den Wochenenden, werden sie von der Bereitschaftspolizei stets unterstützt, um die anfallenden Einsätze auch zeitnah abzuarbeiten. Diese „Sechsertrupps“ haben wir dann tatsächlich auch überall im Stadtteil St. Pauli gesehen und nicht nur bei Nacht in der Großen Freiheit. Beim Austausch in der Wache erfuhren wir dann auch unter anderem dass der Frauenanteil in Hamburgs Polizei bei 26 Prozent liegt, sie die ähnlichen Probleme wie Niedersachsen in Bezug auf die Stärken und den demographischen Wandel haben, aber wir feststellen konnten, dass sogar zwei Hauptkommissarinnen in einer Schicht ihren Dienst versehen und das nicht die einzigen sein sollten.
Anschließend wechselten wir interessiert, informiert und natürlich für die Welt sensibilisiert die Örtlichkeit und sahen uns dieses Leben abends noch einmal „schauspielerisch“ im Theater Schmidts Tivoli beim Stück „Heiße Ecke“ an. Nach Besichtigungstouren am Samstag und dem Besuch vom Fischmarkt am Sonntag konnten wir wieder feststellen: tolle Fahrt, gute Netzwerke und nach der Fahrt ist vor der Fahrt. So ist es auch, die Tour 2017 ist schon in Planung und das Fotobuch in Bearbeitung.
Anja Surkau, Landesfrauenvorsitzende / Red.