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GdP News vom 30.10.2017

Landespressekonferenz Niedersachsen: Zum 70. Geburtstag ein neuer Raum im neuen Landtag

Informations-Plattform auch für Vereine und Verbände

Alles neu im Landtag: Nach dem Plenarsaal (Foto) wurden auch die Räume der Landespressekonferenz vorgestellt. Foto: AH
Alles neu im Landtag: Nach dem Plenarsaal (Foto) wurden auch die Räume der Landespressekonferenz vorgestellt. Foto: AH
Hannover.

Nur wenige Tage nach der Einweihung des neuen Landtags in Hannover hat auch die Landespressekonferenz (LPK) ihr neues Domizil in dem Gebäude in Betrieb genommen: ihren LPK-Raum, in dem sich zwei Mal pro Woche Regierungsvertreterinnen und -vertreter den Fragen der Politik-Journalistinnen und -Journalisten stellen und der auch für Pressekonferenzen von Vereinen und Verbänden zur Verfügung steht. Zeitgleich feierte die LPK ihren 70. Geburtstag.

GdP ist „ständiges Mitglied“

Nahmen schon mal Platz im neuen LPK-Raum: Ministerpräsident Stephan Weil, Torsten Hapke (Vorsitzender der LPK), Landtagspräsident Bernd Busemann und Rolf Zick, Ehrenvorsitzender der LPK, der mit 96 Jahren noch immer aktiv die Landespolitik begleitet (v.l.). Foto: AH
Nahmen schon mal Platz im neuen LPK-Raum: Ministerpräsident Stephan Weil, Torsten Hapke (Vorsitzender der LPK), Landtagspräsident Bernd Busemann und Rolf Zick, Ehrenvorsitzender der LPK, der mit 96 Jahren noch immer aktiv die Landespolitik begleitet (v.l.). Foto: AH
Als Gäste waren zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden, Parteien und Institutionen sowie die noch amtierenden Ministerinnen und Minister der rot-grünen Landesregierung gekommen. Thorsten Hapke, Vorsitzender der LPK, sagte, der Raum sei „wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit“ und die Neugestaltung ein Geschenk zum Geburtstag. Die neue Transparenz des Gebäudes spiegele den Leitbegriff der LPK wider: Ihre Aufgabe sei es, politische Vorgänge durchschaubar zu machen – und das unabhängig und ohne staatliche Zuschüsse. Die LPK verstehe sich als Sprachrohr der politischen Korrespondentinnen und Korrespondenten, das dafür sorgt, dass alle Berichterstatterinnen und Berichterstatter gleichermaßen informiert werden.
Die LPK wurde 1947 als bundesweit erste derartige Vereinigung gegründet und war Vorbild für die Bundespressekonferenz, die zwei Jahre später entstand. Der Verein von Journalistinnen und Journalisten begleitet die Landespolitik, die Wirtschaft und das öffentliche Leben. Zurzeit hat die LPK mehr als 100 Mitglieder: Mit dabei sind alle bedeutenden Medien in Niedersachsen sowie die in Hannover ansässigen Korrespondentinnen und Korrespondenten der überregionalen Zeitungen und Zeitschriften. Pressesprecher und -sprecherinnen von Parteien, Verbänden und Firmen werden zudem als „Ständige Mitglieder“ geführt und über Themen und Termine informiert – so auch die Pressestelle der GdP Niedersachsen. Den Organisationen steht es zudem offen, den Raum als Plattform nutzen, um ihre Inhalte an die Journalistinnen und Journalisten Niedersachsens zu vermitteln.

Verhältnis Politik – Medien

Der noch amtierende Landtagspräsident Bernd Busemann betonte in seinem Geburtstagsgrußwort, wie wertvoll Meinungs- und Pressefreiheit sind. „Wir bedingen einander“, sagte er im Hinblick auf das Verhältnis von Journalisten und Politikern. Die Journalisten trügen das, was die Politiker machen, hinaus zu Volk und lieferten umgekehrt eine Rückmeldung, die die Politiker sonst nur alle vier oder fünf Jahre bei den Wahlen bekomme. Er habe erfreulicherweise im Wahlkampf zur Landtagswahl im Oktober festgestellt, dass landespolitische Themen wie zum Beispiel die Innere Sicherheit bei den Menschen gefragt sind. Für ihre Arbeit bräuchten die Journalisten vernünftige Arbeitsbedingungen. Deshalb sei er „dankbar, das so hinbekommen zu haben“. Damit meinte Busemann auch die räumliche Nähe der LPK-Räume zur Pressetribüne im Plenarsaal. Ministerpräsident Stephan Weil sagte, er sei froh über den ausgeprägten Qualitätsjournalismus und die Medienvielfalt in Niedersachsen, die ihren Ausdruck in der LPK finde. Das Verhältnis von Politik und Medien beschrieb er als „schwierig“. Dennoch funktioniere das Zusammenspiel in Niedersachsen gut - mit Respekt, Ehrlichkeit und Toleranz. Er habe sich stets fair behandelt gefühlt.

Situation und Zukunft des Journalismus

Podiumsdiskussion beim 70. Geburtstag der LPK. Torsten Hapke (links) mit den Kolleginnen und Kollegen von RND, tagesschau.de und dpa. Foto: AH
Podiumsdiskussion beim 70. Geburtstag der LPK. Torsten Hapke (links) mit den Kolleginnen und Kollegen von RND, tagesschau.de und dpa. Foto: AH
Vor 70 Jahren noch herrschten andere Arbeitsbedingungen für Journalisten, so LPK-Vorsitzender Hapke. Papierknappheit sorgte dafür, dass Tageszeitungen nur an drei Wochentagen erschienen und somit Zeit blieb, eine Geschichte auch mal „reifen zu lassen“. Heute jedoch sei die Zeit knapp für fundierte Berichterstattung. Hapke appellierte an die Medienhäuser, sich Fachkorrespondenten zu leisten, an die Politikerinnen und Politiker, gelassener zu bleiben, wenn sie sich über Schlagzeilen ärgerten, und an die Korrespondentinnen und Korrespondenten, Distanz zu halten. Über die Situation und die Zukunft diskutierte er im Anschluss mit Matthias Koch, vom RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), Sven Gösmann von der dpa und Christiane Krogmann von tagesschau.de.

Sie erläuterten, wie sich die Medien der digitalen Geschwindigkeit und dem immensen Druck durch soziale Medien sowie den veränderten Nutzungsgewohnheiten ihrer Kunden anpassen. Diese hätten Sehnsucht nach verlässlichen Informationen - in einer Zeit, in der zahlreiche Fake-News und zu Desinformation führten. Die Redaktionen sähen daher ihre Aufgabe darin, Fakten zu erläutern und zu vertiefen, zu entlarven, einzuordnen sowie Analysen und Hintergründe zu liefern. (AH)

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