Zum Inhalt wechseln

Polizei testet neue Farbgebung an Einsatzfahrzeugen

Innenminister Hövelmann übergibt in Magdeburg vier Funkwagen mit Sicherheitsdesign

Magdeburg.

Innenminister Holger Hövelmann (SPD) hat heute in Magdeburg vier Funkstreifenwagen an die Landespolizei übergeben. Das besondere an den geländegängigen Toyota-Fahrzeugen des Typs RAV 4 ist ihr Aussehen, denn zusätzlich zur bisherigen blau- silbernen Farbgebung ist an den Fahrzeugen eine gelbe Reflektorfolie aufgebracht.

Grund dafür ist, dass eine von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) durchgeführte Studie (Download als PDF-Datei 1,5 MB) zu dem Ergebnis gekommen ist, dass Blau-Gelb-Kontraste gegenüber der blau-silbernen Farbkombination eine verbesserte Erkennbarkeit gewährleisten. Als erste sichtbare Reaktion auf die Ergebnisse der Studie werden die neuen Farbvarianten nun in der Praxis getestet.

Innenminister Hövelmann: „Verbesserte Erkennbarkeit heißt auch verbesserter Schutz für die Beamtinnen und Beamten. Deshalb stehe ich diesem Praxistest sehr positiv gegenüber und freue mich über die fachliche Unterstützung der Gewerkschaft. Die Übergabe heute ist für mich Zeugnis der guten Zusammenarbeit im Interesse der Sicherheit unserer Kolleginnen und Kollegen.“

Ebenfalls bei der Übergabe mit anwesend war Uwe Petermann, Landesvorsitzender der GdP, auf deren Vorschläge hin die fluoreszierende und retroreflektierende Folie in Leuchtgelb an den Fahrzeugen angebracht wurde.

Uwe Petermann: „2009 haben wir mit unserer Studie einen Vorstoß zur Verbesserung der Erkennbarkeit von Funkstreifenwagen unternommen. Mit der Umsetzung unseres Vorschlages verbinden wir u.a. die Hoffnung auf ein deutschlandweit annährendes gleiches Erscheinungsbild der Funkstreifenwagen.“

Der Test wird zu Beginn des kommenden Jahres um weitere fünf Fahrzeuge erweitert. Neben den vier Toyotas werden dann auch Volkswagen mit der neuen Farbgebung auf den Straßen Sachsen-Anhalts zu sehen sein.

Sollte sich das neue Design positiv auf Verbesserung der Erkennbarkeit der Funkwagen auswirken, kündigte Innenminister Hövelmann bereits an, künftig alle neuen Fahrzeuge in den Farben silber-blau-gelb zu beschaffen.

Die Umstellung von den grün-weißen Fahrzeugen auf die blau-silberne-Farbe, die bereits im Jahr 2006 begann, ist bei den Funkstreifenwagen in Sachsen-Anhalts Landespolizei mit 90 Prozent (entspricht ca. 360 Fahrzeugen) nahezu abgeschlossen. Bei den Mannschaftskraftwagen sind etwa 60 Prozent der Fahrzeuge (125 Fahrzeuge) in blau-silber unterwegs.

Die heute übergebenen Fahrzeuge werden in den Landkreisen Börde, Harz und Jerichower Land sowie bei der Wasserschutzpolizei eingesetzt.



Die komplette Pressemeldung des MI gibt es hier als PDF-Datei.


Auszug der Broschüre zur Studie:

    Die Verbesserung der Sicherheit unserer Kolleginnen und Kollegen ist ein wichtiges und ständiges Anliegen gewerkschaftlicher Arbeit. Insbesondere nach der Häufung von tödlichen Angriffen auf mehrere Polizeibeamtinnen und -beamte im Jahr 2000 reagierte die Politik mit einem Bündel an Maßnahmen, die zu einer Verbesserung der Sicherheit der Polizeibeamtinnen und -beamten führen sollten.

    Die Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren des Bundes und der Länder (IMK) sowie die Gewerkschaft der Polizei (GdP) entschlossen sich unter anderem, zur Verbesserung des Schutzes der Beamtinnen und Beamten ein wissenschaftliches Projekt finanziell zu unterstützen, dass versucht einen Beitrag zur Fortentwicklung des polizeilichen Handelns zu liefern, um auf diese Weise den Schutz der Beamtinnen und Beamten zu verbessern.

    Innerhalb dieses Projektes wurde die Polizeiführungsakademie (PFA), jetzt Hochschule der Polizei, beauftragt, ein Projekt zur Verbesserung der Erkennbarkeit von Funkstreifenwagen durchzuführen. Nach der Vorstellung der Projektergebnisse vor dem Arbeitskreis II „Innere Sicherheit“ der Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder (AK II) fand dieses ein jähes Ende.

    Nach einigen „Schnellschüssen“ des Bundes1 und des Bundeslandes Bayern2 ist die Problematik erst wieder in der Sitzung des AK II am 24./25. Oktober 2007 in Plön durch Sachsen-Anhalt aufgegriffen worden. Leider konnten sich hier die Bundesländer nicht auf eine einheitliche Verfahrensweise verständigen.

    Die GdP Sachsen-Anhalt unternimmt deshalb einen erneuten Vorstoß in dieser Sache und versucht mit den nachfolgenden Vorschlägen die Verantwortlichen weiter in die Pflicht zu nehmen. Zusammenfassend liegen die Vorschläge in der deutlichen Verbesserung der Kontrastfarbgebung durch die Verwendung einer weiteren Farbe (gelb), der Einführung eines weiteren akustischen Signals (Yelp) und der Verwendung einer verbesserten Sondersignalanlage u.a. mit einem nach vorn gerichteten Anhaltesignalgeber, um die Erkennbarkeit von Funkstreifenwagen und die Sicherheit beim Anhalten von Fahrzeugen deutlich zu verbessern.


Die komplette Broschüre kann (hier als PDF-Datei (1,5 MB) heruntergeladen werden.

Eine kurze Übersicht zu unseren bisherigen Veröffentlicheungen gibt es hier:

This link is for the Robots and should not be seen.