Behördenleitertagung: Rechten Einflüsterungen offensiv entgegentreten
Der Rat des Wissenschaftlers: Die Polizei solle sich sehr selbstbewusst mit den Gefahren von rechts auseinandersetzen. „Sie kann dies sogar aus einer Position der Stärke heraus tun, denn kaum eine Institution genießt bei Bürgern so viel Vertrauen wie die Polizei“, betonte er.
Die Instrumente sind da, werden aber unterschiedlich genutzt
Schröder rät zudem, das Rekrutierungs- und Sozialisationsmuster bei der Polizei auf den Prüfstand zu stellen. Routineabfragen beim Verfassungsschutz, eine wiederholte Überprüfung, ein Routinecheck in Sozialen Medien, verpflichtende Fortbildungen, Extremismus-Beauftragte, eine unabhängige Beschwerdestelle , Rassismus-Studien: Der Instrumentenkoffer im Kampf gegen rechte Tendenzen ist gefüllt, wird aber laut einer Abfrage je nach Bundesland sehr unterschiedlich genutzt. Wolfgang Schroeder warb außerdem dafür, dass Know-how der Wissenschaft stärker zu nutzen. Das schließt auch die Durchführung regelmäßiger Studien ein.In der Behördenleiter-Tagung, die nach drei Jahren Corona-Pause wieder als Präsentveranstaltung durchgeführt wurde, fanden die Empfehlungen des Wissenschaftlers viel Unterstützung. Die Forderung nach weiteren Studien wurde allerdings kritisch diskutiert.
Die GdP hängt weitere Studien grundsätzlich für sinnvoll. Wichtig ist aber, dass es dabei durch eine Fokussierung auf die Polizei nicht zu einer Stigmatisierung kommt. „Unsere Polizei kommt aus der Mitte der Gesellschaft“, betonten Landesvorsitzender Michael Mertens und der PHPR-Vorsitzende Markus Robert. Wenn solche Studien gemacht werden, sollten sie querschnittartig auch andere Behörden in den Blick nehmen, forderte Markus Robert. Schließlich seien auch diese nicht vor rechten Tendenzen gefeit.