Mutiger werden und die eignen Stärken herausstellen
„Krabbenkorb-Frauen“ dulden Dominanzhierarchien eher selten, sie bevorzugen flache Hierarchien. Ein synchrones, harmonisches Miteinander sei wichtiger. Und für sie kommt es darauf an, welchen Nutzen ein Mitglied für die Gruppe bringt. Vorschriften von oben werden von ihnen zunächst auf Sinnhaftigkeit überprüft. Sehen Frauen keinen Vorteil, verfahren sie oft weiter nach dem alten Muster. „Dieses Denksystem ist jedoch karriereschädlich“, so Rukavina. „Daher ist es wichtig, diese geschlechterspezifischen Mechanismen zu überwinden.“
Frauen brauchen auch mehr Solidarität untereinander, rät die Expertin: Während im weiblichen Krabbenkorb Krabbe 1 Krabbe 2 wieder runterzieht, zieht ganz bestimmt ein männliches Wesen an den Kolleginnen vorbei und ist als Erstes am Gipfel. „Also, haltet unbedingt zusammen und pusht euch gegenseitig!“, empfiehlt die Seminarleiterin.
Positive Psychologie war ein weiteres Schlagwort auf dem Seminar. Die Teilnehmerinnen waren begeistert von den zwei Tagen in Kamen: „Besonders die lebensechten Beispiele, die uns Manuela Rukavina charmant, aber sehr zielorientiert gegeben hat, machte die Thematik so lebendig und greifbar für jede einzelne von uns“, so eine Teilnehmerin vor Ort.
Damit auch andere Frauen diese Erfahrung machen können, plant die Landesfrauengruppe der GdP schon jetzt ein Nachfolgeseminar für 2024. „Wir brauchen mehr Frauen in der Polizei, aber auch in den Funktionen der GdP. Deshalb müssen wir unsere Kolleginnen unterstützen, mehr Vertrauen in ihre eigenen Kompetenzen zu haben. „Selbstbewusstes Auftreten und Handeln ist wichtig, besonders für Frauen, da sie ihr Licht oft unter den Scheffel stellen", sagt Anne Strunk, die stellvertretende Vorsitzende der Landesfrauengruppe der GdP.