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Gewalt gegen Polizisten

Wächter-Figur schafft Ort für das Erinnern

Wächter-Figur schafft Ort für das Erinnern
Selm.

104 Polizistinnen und Polizisten sind seit dem Kriegsende in NRW im Dienst ermordet worden, mehr als 400 sind Unfällen zum Opfer gefallen. Die Gefahr, als Polizeibeamter im Dienst getötet oder lebensgefährlich verletzt zu werden, ist keine theoretische Gefahr, sondern sie lauert überall. Sie kann jeden treffen, gerade in scheinbar harmlosen Alltagssituationen, wie erst jüngst die brutalen Übergriffe auf Polizisten in Mönchengladbach, Köln und Kleve gezeigt haben. Für Polizeibeamte, die im Dienst schwer verletzt oder getötet worden sind, gibt es seit dem 15. Juni auf dem Gelände des LAFP in Selm einen zentralen Ort des Erinnerns. Eine überlebensgroße, rostige Wächter-Figur des auch international renommierten Künstlers Anatol Herzfeld.

"Die neue Gedenkstätte soll ein Identifikationsort für alle Polizistinnen und Polizisten sein, ein Ort, der das Erinnern an die im Dienst getöteten Kolleginnen und Kollegen zulässt", betonte Diethelm Salomon, der Vorsitzende der Polizeistiftung NRW, bei der Übergabe der Wächter-Figur an Innenminister Ralf Jäger. Drei Jahre lang hatte die Stiftung auf unzähligen Polizeifesten, bei Ausflügen von Kolleginnen und Kollegen, bei Skatturnieren und bei Sponsoren Geld für die Finanzierung der Gedenkstätte gesammelt. Auch die GdP hatte sich an der Finanzierung mit 6000 Euro beteiligt. "Es sollte ein Denkmal von Kolleginnen und Kollegen für Kolleginnen und Kollegen sein", wie Salomon erläuterte, "ein sichtbares Zeichen, dass auch diejenigen von uns, die im Dienst ihr Leben verloren haben, unter uns ihren Platz haben."

Gesäumt wird die sechs Meter hohe Stahlskulptur von Anatol von fünf Granit-Findlingen, in die der Künstler Symbole des Weiterlebens gemeißelt hat. "Die Wächter werden wichtiger. Sie müssen wach sein für die Zeit", sagte Anatol, der selber 40 Jahre als "Wächter bei der Polizei" gearbeitet hat und dabei zum Künstler wurde, über die Symbolsprache seines Kunstwerks.

Innenminister Jäger betonte bei der Übergabe der Gedenkstätte, dass alle Beteiligten – Künstler, Ministerium und Polizeistiftung – das LAFP in Selm bewusst als Standort der neuen Gedenkstätte gewählt hätten: als einen Ort der Konfrontation und Wiederkehr, den jeder Polizist in NRW im Laufe seines Berufslebens mehrfach zu Aus- und Weiterbildungszwecken durchläuft. Ergänzt wird die Gedenkstätte durch einen mehrere Räume umfassenden "Grenzgang". Eine Ausstellung, die die abstrakte Erinnerung an Gefahr und Tod mit dem Schicksal einzelner Kolleginnen und Kollegen verbindet und so erfahrbar macht.






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