Schichtdienstforum 2016
Eine Faktorisierung der Nachtdienste wäre besser
Dass die GdP mit dieser Kritik nicht alleine dasteht, hat sich eindrucksvoll auf dem Schichtdienstforum am 27. Juni in Düsseldorf gezeigt, zu dem die GdP nicht nur Arbeitszeitexperten aus Wissenschaft und Polizei eingeladen hatte, sondern auch zahlreiche Polizeibeamte, die selber im Wechselschichtdienst arbeiten. Übereinstimmend haben alle Forumsteilnehmer festgestellt: 41 Stunden im durchgehenden Schichtdienst arbeiten und trotzdem gesund bleiben – das geht nicht! Auch Friedhelm Hinzen, der als ehemaliger Leiter der vom Innenministerium eingesetzten Arbeitsgruppe Schichtdienstmanagement maßgeblich an der Erarbeitung des Entwurfs für die neue AZVOPol beteiligt war, stimmte dieser Erkenntnis zu. Dass im Entwurf trotzdem weiter an der 41-Stunden-Woche festgehalten wird, sei eine politische Entscheidung. Offenbar fürchtet die Landesregierung, dass bei einer Abkehr von der 41-Stunde-Woche für Schichtdienstleistende die 2004 aus Kostengründen eingeführte längere Wochenarbeitszeit auch für die übrigen Beamten auf den Prüfstand kommen könnte.
Was die Landesregierung stattdessen als Ersatz anbietet, ist aus Sicht der GdP eher Flickschusterei. So soll zum Beispiel die Höchstgrenze für die Anerkennung von Ausgleichstagen für den Wechselschichtdienst von vier auf sechs Tage angehoben werden. Eigentlich eine gute Maßnahme. „Aber damit wird lediglich die bestehende Ungleichbehandlung der Polizisten gegenüber den übrigen Beamten beendet. Für die letzte Gruppe gibt es schon lange bis zu sechs Ausgleichstage“, wie GdP-Landesvorsitzender Arnold Plickert auf dem Forum erinnerte. Zudem werden die Voraussetzungen so angepasst, dass aller Voraussicht nach weniger Beschäftigte als bisher von den Ausgleichstagen profitieren. Auch die anderen, vom Innenministerium geplanten Maßnahmen zur Reduzierung der effektiv im Schichtdienst verbrachten Arbeitszeit sind aus Sicht der GdP nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wenn zum Beispiel in Zukunft die Zeit, die die Polizisten für den Dienstsport oder für die Wahrnehmung von Gerichtsterminen aufbringen müssen, zu einer Reduzierung der wöchentlichen Schichtdienstdauer beiträgt, ist das zwar grundsätzlich zu begrüßen, aber 41 Stunden Arbeitszeit bleiben am Ende 41 Stunden.
Positiv ist aus Sicht der GdP hingegen, dass es auch in Zukunft Gestaltungsspielräume für die Schichtdienstmodelle vor Ort geben soll, statt ein einheitliches Modell auf ganz NRW zu übertragen. „Dadurch ist sichergestellt, dass diejenigen, die den Schichtdienst leisten, auch in Zukunft ein gewichtiges Wort mitreden können, wenn es um die Festlegung des jeweiligen Schichtdienstmodells geht“, sagte dazu auf dem Forum GdP-Vorstandsmitglied Heiko Müller. „Wenn der Schichtdienst stärker an die individuellen Bedürfnisse der Kolleginnen und Kollegen angepasst werden kann, würde er auch wieder an Attraktivität innerhalb der Polizei gewinnen. Davon profitieren alle“, sagte Müller.
Welche Voraussetzungen dazu gegeben sein müssen, erläuterte auf dem Forum nicht nur die Arbeitswissenschaftlerin Hiltraud Grzech-Sukalo, sondern auch der Arbeitsdirektor der Düsseldorfer Rheinbahn, Klaus Klar. Sein Fazit des Forums lautete: „Bei der Polizei muss die Basis mehr Gehör finden!“ In mehreren parallel laufenden Foren haben die Teilnehmer des Forums zudem die Erfahrungen der fast drei Jahre laufenden Experimentierphase zur Schichtdienstgestaltung bei der Polizei aufgearbeitet.
Die Ergebnisse des Forums werden in die Stellungnahme der GdP für die geplante neue AZVOPol einfließen.
Was die Landesregierung stattdessen als Ersatz anbietet, ist aus Sicht der GdP eher Flickschusterei. So soll zum Beispiel die Höchstgrenze für die Anerkennung von Ausgleichstagen für den Wechselschichtdienst von vier auf sechs Tage angehoben werden. Eigentlich eine gute Maßnahme. „Aber damit wird lediglich die bestehende Ungleichbehandlung der Polizisten gegenüber den übrigen Beamten beendet. Für die letzte Gruppe gibt es schon lange bis zu sechs Ausgleichstage“, wie GdP-Landesvorsitzender Arnold Plickert auf dem Forum erinnerte. Zudem werden die Voraussetzungen so angepasst, dass aller Voraussicht nach weniger Beschäftigte als bisher von den Ausgleichstagen profitieren. Auch die anderen, vom Innenministerium geplanten Maßnahmen zur Reduzierung der effektiv im Schichtdienst verbrachten Arbeitszeit sind aus Sicht der GdP nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wenn zum Beispiel in Zukunft die Zeit, die die Polizisten für den Dienstsport oder für die Wahrnehmung von Gerichtsterminen aufbringen müssen, zu einer Reduzierung der wöchentlichen Schichtdienstdauer beiträgt, ist das zwar grundsätzlich zu begrüßen, aber 41 Stunden Arbeitszeit bleiben am Ende 41 Stunden.
Positiv ist aus Sicht der GdP hingegen, dass es auch in Zukunft Gestaltungsspielräume für die Schichtdienstmodelle vor Ort geben soll, statt ein einheitliches Modell auf ganz NRW zu übertragen. „Dadurch ist sichergestellt, dass diejenigen, die den Schichtdienst leisten, auch in Zukunft ein gewichtiges Wort mitreden können, wenn es um die Festlegung des jeweiligen Schichtdienstmodells geht“, sagte dazu auf dem Forum GdP-Vorstandsmitglied Heiko Müller. „Wenn der Schichtdienst stärker an die individuellen Bedürfnisse der Kolleginnen und Kollegen angepasst werden kann, würde er auch wieder an Attraktivität innerhalb der Polizei gewinnen. Davon profitieren alle“, sagte Müller.
Welche Voraussetzungen dazu gegeben sein müssen, erläuterte auf dem Forum nicht nur die Arbeitswissenschaftlerin Hiltraud Grzech-Sukalo, sondern auch der Arbeitsdirektor der Düsseldorfer Rheinbahn, Klaus Klar. Sein Fazit des Forums lautete: „Bei der Polizei muss die Basis mehr Gehör finden!“ In mehreren parallel laufenden Foren haben die Teilnehmer des Forums zudem die Erfahrungen der fast drei Jahre laufenden Experimentierphase zur Schichtdienstgestaltung bei der Polizei aufgearbeitet.
Die Ergebnisse des Forums werden in die Stellungnahme der GdP für die geplante neue AZVOPol einfließen.
Dokumente zum Download:
- Pressemitteilung der GdP
- Begrüßungsrede Arnold Plickert, Landesvorsitzender GdP NRW
- Inhaltlicher Einstieg Heiko Müller, Geschäftsführender Landesvorstand GdP NRW
- Referat Friedhelm Hinzen, Referatsleiter Einsatzbewältigung im täglichen Dienst, Innenministerium NRW
- Referat Hiltraud Grzech-Sukalo, Arbeitswissenschaftlerin AWIS-consult, Oldenburg
Referat Klaus Klar, Arbeitsdirektor Rheinbahn AG, Düsseldorf - Ergebnis Workshop "Schichtdienstmanagement"
- Ergebnis Workshop "Perspektive der GdP"