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Frauengruppe der GdP Mecklenburg-Vorpommern

„Die Männer müssen umdenken, denn die Frauen wissen was sie wollen…“

Berlin/Rostock:.

So oder so ähnlich lautete eines der vielen Zitate auf der Jubiläumsveranstaltung anlässlich des 25jährigen Bestehens der Bundesfrauengruppe der GdP im Hotel „Excelsior“ in Berlin. Ein weiteres Zitat - diesmal von Zaza Gabor war: “Wenn der Mann zurückweicht, dann weicht er. Wenn eine Frau zurückweicht, dann nur, um Anlauf zu nehmen.“

Die wenigen Männer, die auf der Veranstaltung zugegen waren, so auch Konrad „Conny“ Freiberg, der Vorsitzende des Bundesvorstandes der GdP, bekamen einiges zu hören. Und doch war es schön zu sehen, dass es Männer in Landesvorständen gibt, die „ihren“ Frauen zur Seite stehen, sie respektieren und auch unterstützen – kurz: GEMEINSAM Gewerkschaftsarbeit leisten.

GdP M-V: Teilnehmerinnen aus Mecklenburg-Vorpommern
Teilnehmerinnen aus Mecklenburg-Vorpommern

Vier Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern waren bei der Jubiläumsveranstaltung auch dabei - Anne Müller, eingeladen als ehemalige Bundesfrauenvorsitzende, Angelika Hirsch als ehemalige Landesfrauenvorsitzende sowie Wilma Wäntig und Jana Gutzmann als Vertreterinnen des jetzigen Landesfrauenvorstandes. Ein schönes Kleeblatt, bestehend aus Erfahrung, Wissen, Neugier und dem Wunsch nach Veränderung.

Doch jetzt zur Jubiläumsveranstaltung: Vor 25 Jahren wurde aus dem Bundesfachausschuss für Frauen die BUNDESFRAUENGRUPPE gegründet und seitdem ist diese Personengruppe nicht mehr aus der Arbeit der Gewerkschaft der Polizei wegzudenken. Doch bis es so weit war, mussten viele Hürden genommen werden.

Dies wurde deutlich in einer Talkrunde mit zwei der ehemaligen Bundesfrauenvorsitzenden und Conny. Klara Herrmann (heute Oelke) und Anne Müller ließen sich nicht aufs Glatteis führen, als Connys Fragen den Eindruck erweckten, dass jetzt alles besser und wohl auch schon gut ist, aber die beiden Frauen meinten nur: Es hat sich viel geändert, aber es gibt noch viel zu tun.

Umrahmt wurde die Talkrunde von einer kabarettistisch-literarischen Jahrhundert-revue, in der deutlich wurde, dass der Kampf der Frauen nicht von Männern geführt wurde und auch in der Zukunft nicht geführt werden wird. Die Gerechtigkeit zwischen Mann und Frau und können die Frauen nur selbst erstreiten.

Frauen aus Politik, Polizei, Gewerkschaft und dem benachbarten Österreich hielten beeindruckende und aufschlussreiche Referate - gerade für junge Gewerkschafterinnen. Elke Gündner-Ede als Mitglied im Geschäftsführenden Bundesvorstandes zeigte die Bedeutung der Interventionsstellen auf. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende, Ingrid Sehrbrock, gab einen Rückblick auf die Geschichte der Frau seit Bestehen von Gewerkschaften und ähnlichen Institutionen. Kollegin Christiana Berg, eine Polizeioberrätin, war ein gutes Beispiel für Frauen, die in der Polizei alles erreichen können.

Mit Prof. Boglarka Hadinger kam endlich, endlich das Verständnis für die Männer. In ihrem Vortrag ging es um Beziehungen, entweder in der Ehe, zwischen Kinder und Eltern, aber auch zwischen Mann und Frau - sowohl auf polizeilicher, kollegialer aber auch auf gewerkschaftlicher Ebene. Und Wissenswertes war auch dabei - so ist der Begriff EMANZIPATION schon mehr als zwei Jahrtausende alt. Sinngemäß übersetzt, bedeutet er „sich aus dem Griff einer Hand zu befreien“. EMANZIPATION ist also nicht allein mit dem Kampf der Frauen verbunden. Schon der Sklave wollte nicht mehr Eigentum des Herrn sein. Der Sohn ließ sich nicht mehr vom Vater unterdrücken und schließlich wehrte sich die Frau gegen den Griff des Mannes.

Schließlich ergriff Sandra Temmen, die jetzige Bundesfrauenvorsitzende, das Wort. Sie zeigte die perspektivischen Schwerpunkte der gewerkschaftlichen Frauenarbeit auf. Ergänzend zu den Themen wie „Häusliche Gewalt“ und der Kampf gegen „Menschenhandel“ kommt jetzt verstärkt der Kampf um die „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ als ein Teil der Umsetzung der Strategie des Gender Mainstreamings.

Auch wenn erkennbar ist, dass die angestrebten Veränderungen nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer betreffen und vor allem auch für die Familien gut sind, heißt es doch: Es gibt viel, viel zu tun.

Jana Gutzmann
Landesfrauenvorsitzende der GdP M-V
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