Besoldungsabkopplung der Polizistinnen und Polizisten
Erzeugt zunehmende Demotivation Dienst nach Vorschrift?!
Uns ist bekannt, dass Koalitionen mit Kompromissen leben müssen. Eine Nullrunde ist allerdings kompromisslos. Sie ist zudem ungerecht und desavouierend zugleich.
Eine Nullrunde bei der Polizei ist ein Schlag ins Gesicht derer, die jeden Tag ihre Haut für den Rechtsstaat zu Markte tragen, die jeden Tag an den dunkelsten Stellen unserer Gesellschaft zu tun haben und die es sich nicht aussuchen können, ob sie dort hingehen oder nicht! Hinzu kommt, dass auch die Familien unmittelbar durch Gehaltseinsparungen und Gehaltskürzungen betroffen sind.
Warum werden wir gegenüber allen anderen Polizeien der Länder von unserer Landesregierung so vorgeführt? (Beihilfeeinsparungen von 34 Millionen Euro, Stellenstreichungen, Nullrunde, Lohndiktat von 1%, 42 Stundenwoche, Erschwerniszulagen auf dem Stand von 2004 und, und, und… ) Das hat es in dieser Konzentration noch nicht gegeben.
Wir Polizistinnen und Polizisten müssen uns der Wertschätzung durch die Politik sicher sein! Schöne Sonntagsreden haben wir genug gehört! Gerade auch nach den letzten Blockupy Protesten in Frankfurt!
Wir brauchen auch zukünftig junge Menschen, die den Beruf eines Polizeibeamten ergreifen und für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ohne Wenn und Aber einstehen!
Hierzu bedarf es entsprechende Rahmenbedingungen. Die momentanen Rahmenbedingungen und Perspektiven sorgen eher dafür, dass sich junge Menschen vom Polizeiberuf abwenden und diesen erst gar nicht ergreifen. Wir aktiven Polizistinnen und Polizisten werden zunehmend demotiviert, bei gleichzeitig steigendem Auftragsvolumen und zunehmender Gewalt!
Im Kollegenkreis wird mittlerweile offen über Dienst nach Vorschrift und andere Möglichkeiten die „Nullrunde“ beamtenrechtlich sauber sanktionieren zu können, diskutiert.