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GdP-Frauengruppe anlässlich des Welttoilettentags am 19. November

Bundespolizei 2023 = Pinkelnde Petra 3.0?!

Völlig unzureichende und unwürdige Entsorgungsmöglichkeiten für Einsatzkräfte waren gestern – heute gibt es flächendeckend Toilettenkraftwagen (Toi-KW)?! Soweit die Theorie – die Realität sieht leider anders aus…

Was korrekt ist: Die Forderung der Frauengruppe des GdP-Bezirks Bundespolizei | Zoll, die bundesweit durch GdP-Landesfrauengruppen sowie die Frauengruppe der GdP Bund übernommen wurde, trägt erste Früchte. Aktuell sind weitere Toi-KW für die Bundespolizei, hier speziell für die Direktion Bundesbereitschaftspolizei, im Zulauf. Mit Hilfe dieser Toilettenkraftwagen können Einsatzkräfte, geschlechtsunabhängig, menschenwürdig ihre Notdurft in größeren Einsatzlagen verrichten.

Allerdings: Die Realität ist leider in großen Teilen noch immer eine andere. Von einer flächendeckenden Ausstattung mit Toi-KW kann keine Rede sein. Insbesondere im gegenwärtigen Grenzeinsatz berichten unsere Kolleginnen und Kollegen, dass die Entsorgungsmöglichkeiten vor Ort unzureichend sind. Darüber hinaus lassen es die Einsatzlage, die Anzahl der benötigten Einsatzkräfte und die Örtlichkeiten nicht für alle zu, entferntere Entsorgungsmöglichkeiten, wie beispielsweise WCs an Tankstellen oder in Supermärkten anzufahren. Dazu kommt: Bei Einsätzen am Wochenende oder an Feiertagen sind diese geschlossen.

Und so müssen auch 2023 immer noch Einsatzkräfte ihre Notdurft teilweise im Gebüsch oder unter Brücken verrichten. Die „pinkelnde Petra“ lässt grüßen. Mit dieser Plastik hat der Künstler Marcel Walldorf bereits im Jahr 2010 auf die Entsorgungsprobleme vor allem der weiblichen Einsatzkräfte aufmerksam gemacht. Er hatte bei Demos Polizisten gesehen, die in ihrer Ausrüstung im Stehen urinierten. Da fragte er sich: Wie machen das eigentlich die weibliche Einsatzkräfte?!

Uns ist bewusst, dass die Einrichtung der Grenzkontrollen zu Polen, Tschechien und der Schweiz die Bundespolizei auch vor eine logistische Herausforderung stellt. Zur Ausstattung der einzurichtenden Grenzkontrollen zählen aber auch Entsorgungseinrichtungen in ausreichender Anzahl im Sinne des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Jede Kirmes, jedes Stadtfest, jedes Musikfestival schafft es, ausreichende und häufig sehr hochwertige Toilettencontainer für die Besucherinnen und Besucher zur Verfügung zu stellen. Es geht nicht an, dass unsere Kolleginnen und Kollegen im Einsatz die Flüssigkeitszufuhr reduzieren, um nicht entsorgen zu müssen. Es kann nicht sein, dass die Urinella, die es Frauen ermöglicht, im Stehen zu urinieren, eine Option darstellen muss.

  • Hier geht es um Fürsorge gegenüber den eingesetzten Kolleginnen und Kollegen!
  • Hier geht es um Arbeits- und Gesundheitsschutz!
  • Hier geht es nicht einfach nur um Wertschätzung – es geht um die Wahrung der Würde der eingesetzten Kolleginnen und Kollegen!

Wir sagen: Die Mängel sind umgehend durch die Verantwortlichen abzustellen, denn: Wer befiehlt, stellt sicher!
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