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Zeit für Veränderung

Josef Scheuring, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bezirk Bundespolizei Dieser Beitrag wurde auch in der Deutschen Polizei - Bezirksjournal Bundespolizei 8/2008 veröffentlicht. jupp250.jpg Die neu organisierte Bundespolizei hat ihre ersten 100 Tage hinter sich gebracht. Neue Präsidenten und Vizepräsidenten wurden ernannt und in ihre Ämter eingeführt. Wir haben ein neues Präsidium und auch neue Direktionen erhalten. Und jetzt beanspruchen wir auch ein neues Denken: einen neuen Geist in der Bundespolizei! Unsere Erwartungshaltung an die neue Bundespolizei ist klar: Wir wollen, dass der wichtige Beitrag der Bundespolizei für die Sicherheit unseres Landes und weltweit in Offenheit, Ehrlichkeit und Akzeptanz miteinander geleistet wird. Wir wollen eine starke und zukunftsorientierte Bundespolizei mit gut informierten und engagierten Mitarbeitern. – Das gilt für die gesamte Bundespolizei und das gilt besonders auch in Zeiten von Organisationsänderungen. Die „reale Bundespolizeiwelt“ dieser Tage ist leider eine andere! Wo ist der offene Umgang miteinander beim ersten Ausschreibungsverfahren zur personellen Umsetzung der Bundespolizei zu finden? Geht man offen miteinander um, indem man Setzlisten ohne Wissen der „Gesetzten“ fertigt und diese dann, ohne Beteiligung der zuständigen Personalvertretungen, in die Organisation einfließen lässt? Ist es richtig, dass Vertreter der Direktionen zusammen mit dem Präsidium festlegen und schließlich beim Bundesministerium des Innern beantragen, das Recht der Kolleginnen und Kollegen der Bundespolizei auf eine Beurteilung zum 1. Oktober 2008 auf den 1. Oktober 2009 zu verschieben, ohne die Betroffenen diesbezüglich auch nur im Ansatz zu beteiligen? Und wie wird der Prozess der personellen Umsetzung der Neuorganisation durch Kommunikation nach Innen begleitet? Fragen über Fragen – und wo bleiben die Antworten? Insgesamt muss hierzu festgestellt werden: Fehlanzeige! Und Personalwirtschaft wird auch noch als „geheime Kommandosache“ begriffen. – So etwas hat in der Bundespolizei nichts zu suchen! Macht euch endlich auf und sorgt für Transparenz! Beantwortet auch endlich die vielen Fragen, die unsere Beschäftigten in allen Bereichen der Bundespolizei in diesen Wochen bewegen. Sagt den Kolleginnen und Kollegen der Bundespolizei, wo sich diese Polizei in den nächsten Jahren hin entwickelt und wo sich die zukünftigen Aufgabenschwerpunkte der Bundespolizei auslösen werden. Macht eine vorausschauende Personalpolitik, die das Personal dort einstellt, ausbildet und einsetzt, wo es zukünftig auch gebraucht wird. Setzt euch für Aus- und Fortbildungsstrukturen ein, die unsere Bundespolizei im Bereich der beruflichen Entwicklung nicht noch weiter von den Entwicklungen in den Polizeien der Länder abhängt. Macht die Bundespolizei besonders auch unter Berücksichtigung der Demografie für die Zukunft als Arbeitgeber wettbewerbsfähig. Baut innerdienstliche Bürokratie ab und sorgt nicht für immer noch mehr bürokratische Nachweislast – ausschließlich nach Innen –. Lasst uns nicht in statistischer Selbstbefriedigung ersaufen und begreift, dass die Herstellung von Innerer Sicherheit eben nicht mit der Produktion von Schuhen vergleichbar ist. Setzt euch ab von Verhaltensweisen, die schon in der Vergangenheit nicht funktionierten und unsere polizeiliche Arbeit nur gehemmt haben. Fangt jetzt endlich an, für die Menschen in der Bundespolizei spürbar positiv nach vorne zu denken und zu arbeiten. Zeigt, dass wir eine wirkliche Neuorganisation in der Bundespolizei haben. Wir brauchen nicht nur neue Schilder an den Dienstgebäuden; - nein, wir brauchen ein neues Denken in den Köpfen. Es ist Zeit für Veränderung: Fangt endlich damit an!
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